Bettwäsche – Arten und Vorteile

Der Überblick über die verschiedenen Bettwäsche-Arten und deren Vorteile unterstützt beim Kauf. Foto: © Pixel-Shot / stock adobe

Atmungsaktive Baumwolle, wärmendes Flanell oder elegante Seide – bei der Wahl des Materials für die neuen Kissen- und Bettbezüge kommen Fragen auf.

Der Überblick über die verschiedenen Bettwäsche-Arten und deren Vorteile unterstützt beim Kauf.

Warum ist die richtige Bettwäsche wichtig?

Welche Art Bettwäsche die richtige ist, hängt von den eigenen Bedürfnissen, der Jahreszeit und dem Pflegeaufwand ab:

Wohliges Schlafklima zu jeder Jahreszeit

Die einzelnen Bettwäsche-Arten eignen sich für verschiedene Jahreszeiten. Flanell und Biber haben eine leicht angeraute Oberfläche, die sich kuschelweich auf der Haut anfühlt und in kühlen Nächten wohlige Wärme spendet, ohne dass ein Hitzestau entsteht. Jedoch sind diese Materialien für den Sommer viel zu warm.

Um in Sommernächten nicht ins Schwitzen zu kommen, empfehlen sich atmungsaktive, leichte Stoffe wie Leinen, Seersucker und Mikrofaser. Jersey besteht aus einem klimaregulierenden Baumwolle-Viskose-Mix. Dieser wiegt wenig und eignet sich für jede Jahreszeit.

Pflegeleichte Bettwäsche-Arten machen weniger Arbeit

Wer keine Lust hat, zu bügeln oder die Bettwäsche in die Reinigung zu geben, sollte auf ein langlebiges und pflegeleichtes Material achten. Im Idealfall steckt man die Wäsche bei bis zu 95 Grad Celsius in die Waschmaschine und trocknen sie im Wäschetrockner.

Tipp: Personen, die viel schwitzen, waschen ihre Bezüge und Laken einmal pro Woche. Das strapaziert das Gewebe. Hotelbettwäsche besteht aus strapazierfähigen Materialien, deren Qualität auch nach vielen Wäschen erhalten bleibt.

Hypoallergene Stoffe für Allergiker

Allergiker greifen zu Bettwäsche-Arten, deren eng gewebte Fasern Mikroorganismen keine Angriffsfläche bieten. Zu diesen gehören Polyester, Seide und Mikrofaser. Leinen, Flanell und reine Baumwolle trotzen Waschtemperaturen von 60 bis 95 Grad Celsius. Diese machen Viren, Bakterien und Milben den Garaus. Kommt im Anschluss das Bügeleisen zum Einsatz, man sicher sein, dass sich keine Erreger mehr zwischen den Gewebefasern verstecken.

Tipp: Antibakterieller, antiallergener Bambus ist ein Gamechanger bei Hautirritationen und empfindlicher Haut. Gleiches gilt für Lyocell (Tencel). Beide Stoffe sind atmungsaktiv, nehmen viel Feuchtigkeit auf und leiten sie zügig nach außen.

Die einzelnen Bettwäsche-Arten und ihre jeweiligen Eigenschaften

Ein Überblick darüber, wie sich die einzelnen Bettwäsche-Arten unterscheiden:

  • Baumwolle: Der atmungsaktive Stoff nimmt Feuchtigkeit auf, ohne sich klamm anzufühlen. Regelmäßiges Waschen im Buntwäsche- oder Kochprogramm und maschinelles Trocknen machen ihm nichts aus.
  • Mikrofaser: Da die künstlichen Fasern des Polyesterstoffs Milben und Erregern keine Angriffsfläche bieten, eignet sich die Bettwäsche für Hausstauballergiker. Der knitterfreie Stoff fühlt sich angenehm weich auf der Haut an und trocknet schnell. Ein Nachteil: Beim Waschen lösen sich winzige Kunststoffpartikel, die als Mikroplastik ins Abwasser gelangen.
  • Satin: Der glatte Stoff aus Baumwolle oder Kunstfasern fühlt sich kühl auf der Haut an – ideal für laue Sommernächte. Die glänzende Oberfläche wirkt elegant und verleiht dem Schlafzimmer einen luxuriösen Touch. Da Satin aus einem feinen Gewebe besteht, sollten Nutzer es im Feinwaschgang waschen und an der Luft trocknen.
  • Jersey: Der klimaregulierende Strickstoff saugt viel Flüssigkeit auf und passt sich verschiedenen Temperaturen an. Daher eignet er sich sommers wie winters. Er hat eine weiche Haptik, die sich geschmeidig auf der Haut anfühlt. Der elastische, knitterfreie Stoff bleibt auch nach häufigem Waschen in Form.
  • Flanell/Biber: Die dicht gewebten Fasern der Baumwollstoffe speichern die Wärme und leiten die Feuchtigkeit zügig nach außen, damit kein Hitzestau entsteht. Die knitterfreie, aufgeraute Oberfläche schmiegt sich sanft an die Haut an.
  • Leinen: Der Stoff besteht aus natürlichem Flachs. Deshalb fühlt sich Leinen leicht und angenehm auf der Haut an. Es kühlt im Sommer und wärmt im Winter. Leinen nimmt viel Feuchtigkeit auf, ohne sich feucht anzufühlen. Es ist bei hohen Temperaturen waschbar, antibakteriell und keimtötend – ideal für Allergiker.
  • Seide: Der sanft fließende Naturstoff ist hypoallergen und fühlt sich angenehm luxuriös auf der Haut an. Er nimmt die Feuchtigkeit auf und gibt sie direkt an die Luft ab, um die Temperatur auszugleichen.

Bettwäsche-Arten und ihre Besonderheiten

Diese Bettwäsche-Arten sind weniger bekannt, überzeugen jedoch mit besonderen Eigenschaften:

  • Renforcé: Das mittelfeine Baumwollgewebe hat eine glatte Oberfläche und ist angenehm griffig. Ähnlich wie Leinen reguliert es die Feuchtigkeit und die Temperatur für ein wohltuendes Schlafklima zu jeder Jahreszeit.
  • Perkal: Der hochwertige dicht gewebte Baumwollstoff ist so leicht und glatt wie Baumwollsatin, jedoch ohne den typischen Glanz. Der Sommerstoff ist luftdurchlässig und wirkt kühlend.
  • Mako-Satin: Die edel glänzende Bettwäsche mit dem feuchtigkeitsregulierenden, leicht kühlenden Effekt eignet sich optimal für wärmere Nächte.
  • Seersucker: Die knitterfreie, strukturierte Bettwäsche liegt aufgrund der kreppartigen Oberfläche nie ganz auf der Haut auf. Kann die Luft ungehindert zirkulieren, überhitzt der Körper auch in tropischen Nächten nicht.
  • Tencel (Lyocell): Der weiche Stoff besteht aus nachhaltiger Eukalyptus-, Eichen- oder Birkenholzzellulose. Er ist hypoallergen, nimmt viel Feuchtigkeit auf und leitet sie schnell in die Luft.

Tipps zur Pflege und Langlebigkeit der Bettwäsche

Damit die einzelnen Bettwäsche-Arten auch bei häufigem Waschen lange schön bleiben, empfehlen sich diese Pflegetipps:

  • Stets an die Pflegehinweise auf dem Etikett
  • Möglichst bei niedrigen Temperaturen waschen, um die Fasern zu schonen.
  • Mit gleichen Farben und Materialien waschen, um Verfärbungen oder eine aufgeraute Oberfläche zu vermeiden.
  • Die Bettwäsche vor dem Waschen auf links drehen und die Reißverschlüsse schließen.
  • Auf Weichspüler verzichten, da dieser die Saugfähigkeit des Gewebes beeinträchtigt.
  • Weiße Bettwäsche mit Vollwaschmittel reinigen, farbige mit Colorwaschmittel. Für Schwarzes empfiehlt sich ein farbauffrischendes Spezialwaschmittel.

Fazit

Egal ob für den Sommer oder den Winter – die richtige Bettwäsche sollte feuchtigkeitsregulierend, atmungsaktiv und pflegeleicht sein. Wer unter Allergien leidet, greift zu Leinen, Mikrofaser und Bambus. Ein Allrounder für das ganze Jahr ist der weiche Jerseystoff, der sich angenehm auf der Haut anfühlt. Er ist weder zu kalt noch zu warm, selbst bei hohen oder niedrigen Temperaturen in der Wohnung.