Holzmöbel richtig pflegen – Tipps & Tricks

Holzmöbel müssen regelmäßig gepflegt werden, um sich lange an ihnen zu erfreuen. Foto: © utaem2022 / stock adobe

Um Holzmöbel richtig zu pflegen, sollten Sie zunächst wissen, aus welcher Holzart Ihr Möbel besteht. Anschließend besorgen Sie dazu die passenden Pflegeprodukte. Wie die Pflege gelingt und wie Ihre Holzmöbel Jahrzehnte überdauern, lesen Sie in diesem Ratgeber.

Weshalb die Pflege von Holzmöbeln wichtig ist

Massive Möbel sind beliebt, weil sie natürlich und warm wirken. Jedoch bleiben sie nicht lange so schön wie nach dem Kauf, sofern Sie die Holzmöbel nicht richtig pflegen. Sie verlieren ihren Glanz und tragen Schäden davon. Nehmen Sie sich jedoch etwas Zeit und lernen die Techniken sowie das Wissen um die richtige Pflege, können Sie Ihre Holzmöbel jahrzehntelang in einem guten Zustand erhalten.

Grundlagen der Holzpflege

Holzmöbel brauchen eine regelmäßige sowie fachgerechte Pflege mit den richtigen Mitteln. Damit Sie die passenden Produkte wählen können, sollten Sie deren Holzarten und Bedürfnisse kennen.

Holzarten und ihre Eigenschaften

Zu den Kriterien beim Kauf eines Holzmöbels gehören die Eigenschaften der Holzart und deren optische Merkmale. Hierzulande finden sich in den Wohnungen vielfach Möbel aus regionalen Holzarten. Das sind insbesondere Hölzer der Fichten, der Kiefern, der Eichen sowie der Buchen und des Nussbaumes.

Eichenmöbel besitzen eine gleichmäßige Maserung und sind zudem langlebig, widerstandsfähig und fest. Behandeln Sie das Möbel aus Eichenholz gut, hält es über viele Generationen hinweg. Abhängig davon, ob es aus Splint oder Kernholz besteht, fällt die Optik aus. Denn die Eiche ist im Kern graubraun bis hellbraun. Ein leichter Rotstich ist möglich. Splintholz ist dagegen von hellgrauer bis rötlich-grauer Farbe.

Das für die Möbelfertigung bedeutende Buchenholz ist besonders hart und biegefest. Um es vor Rissen zu schützen und biegsam zu machen, dämpfen es die Hersteller. Dadurch entsteht ein tieferer Rotton.

Suchen Sie nach einem Möbel aus Nussbaum, treffen Sie auf ungleichmäßige dunkle Farben. Diese hängen davon ab, ob es sich um Splint- oder Hartholz handelt. Die Maserung des Walnussbaumes zeigt sich fein und gerade. Sie ist großflächig strukturiert mit gelegentlichen Ästen und Unregelmäßigkeiten.

Das Holz des Nussbaumes ist langlebig sowie resistent gegen Wasser und Schimmel. Zudem lässt es sich einfach verarbeiten. Nussbaum eignet sich zum Drechseln, Profilieren und Schnitzen. Bei der Oberflächenbehandlung ist jedoch Vorsicht angebracht, denn es darf nicht mit Eisen in Berührung kommen. Flecken drohen.

Günstige aber dennoch robuste und beliebte Holzarten

Weitere robuste und günstige Holzarten zur Möbelherstellung sind Kiefer und Fichte. Die an den gut sichtbaren Astlöchern erkennbare Fichte ist gelblich-weiß. Auch eine Rottönung ist möglich. Das leichte, elastische und weiche Fichtenholz ist einfach zu bearbeiten und besitzt eine hohe Tragfähigkeit.

Die Kiefer ist weich bis mittelhart und macht bei der Verarbeitung ebenfalls keine Schwierigkeiten. Möbel aus Kiefernholz sind robust und langlebig. Die Farbe variiert. Sie hängt davon ab, ob es sich um Splint- oder Kernholz handelt. Das Kernholz ist frisch geschnitten gelblich-rot. Unter Lichteinfluss verwandelt sich die Farbe zu einem intensiven Rötlich-Braun bis Rotbraun. Die Zeichnung ist gefladert oder gestreift.

Das Holz lässt sich gut schneiden, hobeln, profilieren sowie bohren und schälen. Auch Schraubverbindungen sind einfach herzustellen. Schwierigkeiten können harzreiche Hölzer machen, da sie die Maschinen und Werkzeuge verschmieren.

Welchen Einfluss haben Raumklima und Luftfeuchtigkeit auf Holzmöbel?

Wie das Raumklima und die Luftfeuchtigkeit im Raum beschaffen sind, betrifft nicht nur die Gesundheit von Menschen, Tieren und Pflanzen. Holzmöbel können ebenso Schaden nehmen, denn das Holz arbeitet. Achten Sie deshalb darauf, dass die Raumtemperatur zwischen 20 und 22 Grad Celsius liegt und die Luftfeuchtigkeit bei 55 bis 65 Prozent.

Ist es dauerhaft zu feucht im Raum, quillt das Holz auf. Zudem kann sich der natürliche Werkstoff verformen. Treten Schwellung und Schrumpfung regelmäßig auf, bricht das Möbel irgendwann zusammen. Auch verliert es seine natürliche Farbe. Die Lösung ist richtiges Heizen und Lüften, sodass das Raumklima im Gleichgewicht bleibt.

Bei hoher Luftfeuchte absorbieren die Möbel Feuchtigkeit. Unerwünschte Gerüche und Schimmel entstehen. Deshalb ist es wichtig, seine Holzmöbel davor mit geeigneten Mitteln zu schützen.

Holz schützen und pflegen

Um Holzmöbel vor Schäden zu bewahren und ihren Wert so lange wie möglich zu erhalten, empfiehlt es sich, geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Zunächst schaffen Sie ein angenehmes Klima in Ihren Wohnräumen. Das erreichen sie durch richtiges Heizen und Lüften. Zudem sollten Sie die Holzart kennen, bevor Sie Ihre Holzmöbel pflegen. Um diese vor negativen Einflüssen wie Sonne, Insekten,  Schimmelbildung und andere Feuchteschäden zu schützen, haben sie einige Möglichkeiten:

Ölen, wachsen oder lackieren – Unterschiede und Vorteile

Tragen Sie auf der Oberfläche Ihrer Holzmöbel eine schützende Schicht auf. Diese kann aus Holzlack, Holzlasur, Holzöl oder Holzwachs bestehen.

Holzlack eignet sich für Möbel im Innen- und Außenbereich. Diese Oberflächenbehandlung schützt vor Staunässe und Feuchtigkeit, bietet einen UV- und Kratzschutz und ist deckend.

Die Holzlasur eignet sich ebenfalls für den Innen- und bedingt für den Außenbereich. Sie schützt vor Feuchtigkeit und UV-Strahlung. Im Gegensatz zum Holzlack deckt die Lasur das Möbel nicht ab, sondern dringt ins Holz ein. So bleiben Maserung und Struktur sichtbar. Das Möbel ist jedoch nach wie vor anfällig für Risse und Kratzer, durch die Feuchtigkeit ins Innere dringen kann. Deshalb empfiehlt es sich, Möbel für den Außenbereich zu lackieren, statt zu lasieren.

Verwenden Sie Holzöle zum Schutz Ihrer Möbel, tragen diese Werkstücke zu einem gesunden Raumklima bei. Durch das Ölen bleiben die Poren der Möbel geöffnet, sodass sie trotz der Oberflächenbehandlung weiter atmen können. Das Holzöl schützt vor Wasserspritzer und kleinen Pfützen, wenn Sie diese sofort beseitigen. Machtlos ist es jedoch gegen Staunässe.

Ebenso schützt Holzöl nicht vor Kratzer. Das Mittel ist dennoch empfehlenswert, weil es aus Naturstoffen hergestellt wird. Ein Beispiel dafür ist Leinöl. Oft setzen Hersteller den Holzölen Chemikalien zu, die das Aushärten und die Trocknung beschleunigen. Holzöle mit Bienenwachs als Zusatz sind dagegen besser für die Umwelt und erreichen eine bessere Schutzwirkung.

Pflegeintervalle beachten

Verwenden Sie Holzöl zur Pflege, benutzen Sie dieses dreimal jährlich. Behandeln Sie jedoch eine Oberfläche, die häufig mit Wasser in Berührung kommt, so oft wie möglich.

Eine lackierte Oberfläche hält mehrere Jahre. Die Haltbarkeit hängt jedoch davon ab, wie sehr Sie die Fläche strapazieren. Ebenso verhält es sich mit einer Holzlasur. Diese hält mindestens drei bis vier Jahre, bei geringer Beanspruchung sogar acht bis neun Jahre.

Kratzer und Flecken behandeln

Nicht selten entstehen Kratzer und Wasserflecken – trotz vorsichtigem Umgang mit dem Holzmöbel. Geringe Kratzer beseitigen Sie durch Abschleifen. Sind die Kratzer tiefer, können Sie diese mit Wachskitt entfernen. Greifen Sie auf ein Reparaturset zurück, haben Sie verschiedene Farben zur Auswahl, die Sie auch mischen können.

Um die Schäden zu beseitigen, schleifen Sie die Oberfläche zunächst ab, und reinigen Sie anschließend. Danach reiben Sie das Wachs in die beschädigte Stelle ein. Benutzen Sie einen Wachsstift, arbeiten Sie quer zum Kratzer. Nach dem Auftragen sollten Sie die Masse glattziehen und Überschüsse beseitigen. Abschließend können Sie die Oberfläche des Holzes wie gewohnt weiterbearbeiten.

Praktische Tipps für den Alltag

Die bisherigen Tipps bezogen sich überwiegend auf den langfristigen Schutz der Holzmöbel. Doch Sie können auch im Alltag einiges dafür tun, damit Ihre Möbel keine Kratzer oder Flecken bekommen.

Untersetzer, Tischdecken & Co.

Stellen Sie sich vor, Sie sitzen mit Ihrer Familie vor dem Fernseher. Auf dem Tisch stehen ein paar Knabbereien und dazu Getränke. Schnell ist es passiert: Sie sehen den spannenden Film und greifen unbewusst zu ihrem Glas. Doch Sie treffen es nicht genau und werfen es um. Falls sie das Malheur nicht sofort beseitigen, sind bleibende Flecken auf Ihrem Couchtisch die Folge.

Abhilfe schaffen kann ein Tablett, auf dem die Getränke stehen. Dann ergießt sich die Flüssigkeit im Fall der Fälle auf dieses und verschont den Tisch. Doch auch die Verdunstungskälte kann Schaden anrichten. Oft sind Gläser und Flaschen durch diese nass. Mit Untersetzern verhindern Sie unschöne Wasserränder auf Ihrem Holztisch.

Für größere Tische haben sich Tischdecken bewährt. Doch auch wer diese nicht mag und die Maserungen seiner Tischplatte aus Eiche nicht verstecken möchte, kann seinen Tisch schützen. Die Lösung sind glasklare Tischfolien oder -polster, die Sie nach Maß zuschneiden können.

Möbel vor Sonne und Hitze schützen

Möbel sind keine Sonnenanbeter, denn durch diese verlieren sie ihre natürliche Farbe, was sich dann auch nicht mehr ändern lässt. Helle Hölzer dunkeln nach und dunkle Möbel bleichen aus. Bekommt das Möbel nicht im Gesamten die Sonne gleichmäßig ab, entstehen Flecken.

Einfache Mittel dagegen sind Vorhänge, Plissees, Rollos und Jalousien. Zudem können UV-Schutz-Öle für Holz die negativen Auswirkungen abschwächen. Diese enthalten Weißpigmente, die das Sonnenlicht reflektieren. Jedoch verändert das Öl durch den Weißanteil die Farbe der Möbel. Es empfiehlt sich, den Sonnenschutz ein bis zweimal im Jahr aufzutragen.

Richtige Platzierung im Raum

Manche mögen es schattig, so auch Ihre Holzmöbel, weil die Sonne das Holz ausbleicht. Suchen Sie deshalb einen sonnenarmen Platz, insbesondere für wertvolle Möbel. Zudem sollten Massivholzmöbel fern von Heizungen stehen, denn trockene heiße Luft lässt sie austrocknen. Denken Sie auch daran, die Dekoration auf den Möbeln zu verändern, um dunklere oder hellere Flecken zu vermeiden.

Fazit

Holzmöbel leiden im Alltag, wenn es ihnen an richtiger Pflege mangelt. Negative Auswirkungen wie Verfärbungen, Wölbungen oder Risse vermeiden Sie mit der richtigen Oberflächenbehandlung. Sie können diese wachsen, ölen, lasieren oder lackieren. Zudem sollten Sie Massivholzmöbel vor Sonne und trockener Hitze schützen.