Alternativen zum Wintergarten

Welche Alternativen gibt es zum Wintergarten Foto ©Robert Kneschke stock adobe
Welche Alternativen gibt es zum Wintergarten Foto ©Robert Kneschke stock adobe

Der Natur nahe zu sein und auch bei niedrigen Temperaturen den Ausblick auf den Garten genießen zu können, sind Gründe, warum Millionen von Deutschen einen Wintergarten besitzen oder sich mit dessen Bau beschäftigen. Doch was geschieht, wenn die Behörden dem Bauantrag nicht zustimmen? Bedeutet dies den Verzicht auf ein naturnahes Extra-Wohn- oder Arbeitszimmer?

Wenn es kein Wintergarten werden soll

Die Idee, auch bei kühleren Temperaturen zusammen mit den Pflanzen, die im Sommer noch draußen standen, in einem geschützten Raum naturnah zu „überwintern“, klingt verlockend. Kann es einen schöneren Arbeitsplatz geben oder einen besseren Platz zum Entspannen bei einem guten Buch? Dieser Traum zahlreicher Menschen, die sich einen Wintergarten wünschen, kann zerplatzen wie ein Luftballon. Denn dieser birgt eine Hürde: die oft erforderliche Baugenehmigung.

Ob Sie eine Baugenehmigung für Ihr Vorhaben benötigen, hängt von mehreren Faktoren ab:

    • Bundesland, in dem sich Ihr Wohnort befindet
    • Gemeinde
    • Bebauungsplan
    • Größe und Art des Wintergartens

Um sich vor empfindlichen Strafen und einem etwaigen Abriss zu schützen, ist es ratsam, bei der Gemeinde oder dem Bauamt nachzufragen. Möglicherweise bedarf das Vorhaben auch nur einer Bauanzeige.

Doch nicht jedem ist Fortuna wohlgesonnen. So kommt es vor, dass im Briefkasten eine Ablehnung Ihres Bauantrages für einen Kalt- oder Warmwintergarten liegt.

Sich wegen der Ablehnung zu grämen, bringt keine Vorteile. Vielmehr lohnt es sich, über Alternativen nachzudenken. Beispiele hierfür sind ein/e:

    • Anlehnhaus
    • Terrassenüberdachung mit seitlichem Windschutz
    • Laube oder Pavillon

Lesen Sie, warum diese Alternativen zum Wintergarten für Sie von Interesse sein könnten.

Alternativen zum Wintergarten

Welche Alternativen zum Wintergarten für Sie die Richtigen sind, hängt von der geplanten Nutzung, den Gegebenheiten auf Ihrem Grundstück und vom Budget ab.

Anlehnhaus

Es ist günstiger als ein Wintergarten – und doch ähnelt es ihm stark. Die Rede ist vom Anlehnhaus, das aufmerksame Beobachter bei Spaziergängen durch Wohnsiedlungen in verschiedenen Ausführungen vorfinden. Lassen Sie sich davon inspirieren und überzeugen, ist Ihre Alternative zum Wintergarten möglicherweise ein Anlehnhaus mit wahlweise einem:

    • Runddach
    • Satteldach
    • Pultdach

Schauen Sie sich Prospekte an oder informieren sich im Internet, treffen Sie auf Varianten mit:

    • Schiebetüren
    • Drehtüren
    • Dachfenstern

Achten Sie beim Bau auf thermisch getrennte Aluprofile. Diese, kombiniert mit einer hochwertigen Verglasung, lässt das Anlehnhaus, obgleich es ihm an der Beheizung fehlt, einem Wintergarten näherkommen.

Ein Pluspunkt: Ein Anlehnhaus als Alternative zum Wintergarten spart Energie. Die Glasfassade hält die winterliche Kälte von dem angrenzenden Raum fern, sodass Sie für ihn weniger Heizkosten benötigen. In den restlichen Jahreszeiten heizt die Sonne diesen auf.

Bevor Sie sich einen solchen Hingucker anschaffen, gehen Sie auf Nummer sicher. Oft ist keine Baugenehmigung für ein Anlehnhaus erforderlich. Um jedoch Scherereien mit Nachbarn und Behörden zu vermeiden, erkundigen Sie sich bei den zuständigen Ämtern. Denn: Fragen kostet (meist) nichts und Baugenehmigung und Bauanzeige sind auf jeden Fall günstiger als ein Abriss.

Terrassenüberdachung mit seitlichem Windschutz

Moderne Terrassen ähneln oft einem zweiten Wohnzimmer. Für Freizeit und Arbeit lädt dieses ein, es sich bequem zu machen. Ein Angebot, das Menschen gerne annehmen. Doch etwas stört. Sei es die Sonne, die glühend heiß auf der Haut brennt oder der Wind, der Prospekte, Zeitschriften und wichtige Dokumente übers Land verteilt.

Gut durchdacht lässt sich beides verhindern. Die Lösung ist eine hochwertige Terrassenüberdachung, die mehr Schutz bietet als ein Sonnenschirm, Markise oder Sonnensegel. Ergänzen Sie diese mit einem seitlichen Windschutz, steht dem Faulenzen oder Arbeiten ohne Zwischenfälle an der frischen Luft nichts im Wege.

Um die Terrasse vor dem Wind zu schützen, empfiehlt es sich, darauf zu achten, dass diese eine Mindesthöhe von 1,8 bis 2 Metern aufweisen. Auch Mauern, Bäume und Sträucher eignen sich, etwa eine Zypressenhecke oder eine aus Eibe oder Weißdorn. Alternativen dazu sind Holzwände und Glaswände.

Eine Besonderheit ist eine Glasschiebewand. Rundum angebracht, verwandelt sie Ihre Terrasse in einen Wintergarten. Bevorzugen Sie ein laues Lüftchen, schieben Sie Wände aus ESG-Sicherheitsglas beiseite, um das Wetter zu genießen.

Laube oder Pavillon

Ein Wintergarten-Pavillon ist im Gegensatz zum herkömmlichen Wintergarten nicht mit dem Haus verbunden. Er steht frei im Garten und dient als Blickfang. Diesen nutzen Sie, um naturnah ihre Freizeit im eigenen Garten zu verbringen oder als Spa, in dem Sie etwa einen Pool und Liegen aufstellen. Bekommen Sie Gäste, haben diese im Wintergarten-Pavillon immer einen Platz. Dann jedoch sollten Sie ihn mit Beschattungssystemen ausstatten.

Eine Gartenlaube kann sich ebenfalls in einen Wintergarten verwandeln, wenn er ausreichend Glasflächen besitzt. Das bis zu 24 Quadratmeter große Gebäude reicht aus, um sich eine kleine Wohnlandschaft in der Natur einzurichten.

Ein Gewächshaus als Wintergarten

Ein Gewächshaus als Wintergarten ist vorrangig den Pflanzen vorbehalten. Sie ziehen ihren Nutzen aus dem Treibhauseffekt, der durch die Glasflächen entsteht. Dennoch gibt es Gewächshäuser, die sich für die Nutzung als Wintergarten eignen, da sie ähnlich konstruiert sind.

Beide Bauten bestehen aus transparenten Kunststoffen oder Glas. Gemein ist ihnen zudem, dass Pflanzen ein Maximum an Sonne erhalten und die Häuser ihnen Schutz vor Wind bieten. Welche Unterschiede es gibt, zeigt die Tabelle auf.

 

 

Wintergarten

Gewächshaus

Standort

überwiegend ans Haus angebaut und mit Zugang zum Haus

vorrangig frei stehend im Garten oder als Anbau ans Haus ohne Zugang zu diesem

Heizung

wenn Warmwintergarten beheizt

Pelletheizung oder Boden-, Holz, Elektro- oder Gasheizung, auch Petroleum- und Paraffinheizung möglich für Feuchträume geeignete und vor Spritzwasser geschützte Gewächshausheizung mit Frostwächter bei Anlehnhaus Erweiterung der Hausheizung denkbar

Boden

Holzboden oder Fliesen

überwiegend Erde

bevorzugte Nutzung

naturnahes Wohnen

nur bei bestimmten baulichen Gegebenheiten zu Wohnzwecken geeignet regulär nicht bewohnbar

 

Am ehesten eignet sich ein Anlehngewächshaus als Wintergarten. Es besitzt durch die Anlehnung an eine Gebäudewand ein großes Maß an Stabilität. Weitere Vorteile sind dessen Langlebigkeit, die Ersparnis von Platz und Energie sowie die geringen Kosten (auch durch Materialersparnis). Ein Anlehngewächshaus kühlt weniger schnell aus, als ein frei stehendes und ist bestenfalls gen Süden gerichtet.

Fazit: Kein Wintergarten erlaubt? – Es gibt reichlich Alternativen

Versagt Ihnen das Bauamt die Baugenehmigung für den von Ihnen geplanten Wintergarten, weichen Sie auf eine Alternative aus. Von denen gibt es reichlich und Sie sparen dabei, denn sie sind üblicherweise günstiger in der Anschaffung. Es lohnt sich also, über Alternativen nachzudenken. Wichtig dabei: Beim Bauamt nachfragen, ob Sie eine Baugenehmigung benötigen.