Ein hell erleuchteter Garten kann im Frühjahr und im Sommer an so manchem Abend bis tief in die Nacht hinein viel Freude bereiten. Ob Sie in einer gemütlich angelegten Sitzecke irgendwo in Ihrem Garten mit Freunden und der Familie Platz nehmen oder es sich einfach auf Ihrer Terrasse gemütlich machen – ein eigener Garten bietet eine große Portion Lebensqualität.
Doch wenn Sie Ihren Garten planen, sollten Sie das Thema Sichtschutz nicht aus den Augen verlieren. Denn neugierige Blicke von der Straße oder aus Nachbars Garten können Ihnen den schönen Abend auch mal ein Stück weit ruinieren. Wir zeigen Ihnen im folgenden Artikel, warum ein Sichtschutz im Garten wichtig ist und welche Möglichkeiten Sie haben, Ihren Garten mit einem Sichtschutz zu versehen.
Warum ein Sichtschutz im Garten wichtig ist
Der Garten ist für viele Hausbesitzer so etwas wie die Erweiterung ihres Wohnzimmers. Oft findet das Leben im Frühjahr und im Sommer zu einem großen Teil draußen statt. Doch so wie Ihnen nicht jeder ins Wohn- und Esszimmer schauen kann, möchten die meisten Menschen auch in Ihrem Garten ihre Ruhe haben.
Das kann viele Gründe haben. Angefangen mit dem Wunsch, sich in Ruhe zu sonnen bis hin zu der Sicherheit, dass die eigenen Kinder auch einmal allein in einer Spielecke im Garten herumtollen können, ohne dass man sich Sorgen um fremde Blicke machen muss.
Ein Sichtschutz kann unter Umständen sogar rechtlich zu einer wichtigen Sache werden. Wenn Sie beispielsweise einen Gartenteich haben und Ihr Garten nicht ausreichend vor Blicken von außen und vor Eindringlingen geschützt ist, können Sie haftbar gemacht werden, wenn einem fremden Kind in Ihrem Gartenteich ein Unglück zustößt. In einem solchen Fall sind Sie verpflichtet, Ihren Garten bzw. den Gartenteich ausreichend zu umzäunen, sodass es zu einem solchen Unfall gar nicht erst kommen kann.
Es kann also viele Gründe geben, den eigenen Garten mit einem Sichtschutz zu umgeben. Bleibt die Frage, welche Art von Sichtschutz am besten zu Ihnen passt und wie genau Sie ihn in Ihren Garten integrieren möchten.
Natürlicher Sichtschutz: Pflanzen und Hecken
Eine sehr gern gewählte Variante ist der natürliche Sichtschutz. Von einem solchen spricht man, wenn Sie Pflanzen oder Hecken nutzen, um Ihren Garten optisch vom Grundstück der Nachbarn und von der Straße zu trennen. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten – zum Beispiel immergrüne Heckengewächse.
Als immergrüne Hecken bezeichnet man Hecken, die das ganze Jahr über grün sind und deren „Blätter“ nicht abfallen. Zu dieser Kategorie gehören zum Beispiel:
- Eibe
- Rotbuche
- Zypressen
- Wintergrüne Liguster
- Lebensbäume
- Blaue Scheinzypresse
Neben den Heckengewächsen gibt es auch andere immergrüne Pflanzen, die sich gut als Sichtschutz eignen. Solche Sträucher sind beispielsweise:
- Stechpalmen
- Kirschlorbeer
Falls Ihnen ein Sichtschutz im Winter nicht so wichtig ist, Sie vor allen Dingen im Frühjahr und Sommer im Garten Ihre Ruhe vor fremden Blicken haben möchten, eignen sich auch saisonale Blühsträucher. Zu diesen gehören beispielsweise der Buchsbaum, der Winterjasmin oder der rote Perückenstrauch.
Rank- und Kletterpflanzen eignen sich ebenfalls als Sichtschutz – sie brauchen lediglich einen Untergrund, auf dem Sie klettern und ranken können. Hierzu benötigen Sie in der Regel ein Rankgitter, an dem Sie die Pflanzen hochziehen können.
Wenn Sie sich für eine Hecke oder einen Strauch entscheiden, ist es wichtig, diese auch entsprechend zu pflegen. Dazu gehört auch der regelmäßige Pflanzenschnitt. Die Landwirtschaftskammer NRW klärt zu dem Thema auf und erläutert auf seiner Seite, wann man einen Radikalschnitt durchführen darf und zu welchen Zeiten im Jahr nur ein einfacher Pflegeschnitt erlaubt ist.
Künstlicher Sichtschutz: Zäune und Wände
Sie möchten keinen lebendigen Sichtschutz, sondern eher eine pflegeleichtere Variante? Dann sind Zäune und Wände als Sichtschutzmöglichkeit genau das Richtige für Sie.
Der Holzzaun ist so etwas wie der Klassiker unter den Sichtschutzzäunen. Dabei ist er sehr vielseitig, kann in unterschiedlichen Designs, Farben und Stilen gekauft werden und bringt immer auch eine wohltuende Natürlichkeit mit. Ein Nachteil ist hier allerdings der Pflegeaufwand. Denn einen Holzzaun müssen Sie regelmäßig streichen, damit er Wind und Wetter dauerhaft standhalten kann.
Eine deutlich pflegeleichtere und mindestens ebenso langlebige Alternative sind WPC- oder Kunststoffzäune. Auch sie gibt es in verschiedenen Formen und Design-Varianten. Sie bestehen allerdings nicht aus einem natürlichen Werkstoff und sind optisch für die meisten Menschen weniger ansprechend als ein Holzzaun.
Sie möchten keinen Zaun setzen, sondern in Ihrem Garten lieber einen Sichtschutz schaffen, der zusätzlich ein Zuhause für Insekten und andere Kleintiere sein kann? Dann kann ein Sichtschutz aus Gabionenkörben die richtige Wahl für Sie sein. Hier werden Metallkörbe aufgestellt und anschließend mit Steinen befüllt. Die Kombination aus Ziersteinen und Metallkörben ergibt eine starke und sehr edle Optik.
Eine weitere Alternative sind Sichtschutzwände aus milchigem Glas oder aus Metall. Diese Variante ist die am wenigsten natürliche und kommt in sehr wenigen Gärten zum Einsatz. Oft wählt man einen solchen Sichtschutz eher, um einzelne kleine Teile des Gartens vor Blicken anderer zu schützen.
Wenn Sie sich entscheiden, einen Zaun oder ein anderes „totes“ Sichtschutzelement zu stellen, müssen Sie auch die rechtlichen Gegebenheiten bei Ihnen vor Ort beachten. Oft gibt es Beschränkungen, was die Bebauung der Grundstücksgrenze mit einem Zaun angeht. Auch bzgl. der möglichen Höhe eines Zauns kann es gesetzliche Regelungen geben. Informieren Sie sich hierzu am besten direkt bei dem für Sie zuständigen Bauamt.
Flexible Lösungen: Sichtschutz zum Umstellen
Die dritte Alternative sind flexible Lösungen. Damit meint man Sichtschutzvarianten, die man schnell auf- und abbauen kann. So zum Beispiel Sichtschutzmatten aus Bambus, Schilf oder Weide. Diese können Sie zu bestimmten Anlässen aufstellen und anschließend wieder entfernen. Sie haben normalerweise keine Probleme mit fremden Blicken, möchten aber bei einem gemütlichen Abend auf der Terrasse mit Freunden nicht gestört werden? Dann sind genau diese Sichtschutzelemente die beste Lösung für sie.
Solche variablen Lösungen gibt es in Form von:
- Sichtschutzmatten
- mobilen Trennwänden
- Sonnensegeln oder Markisen, die man seitlich ausziehen kann und die wie ein Windschutz oder wie ein Zaun aufgestellt werden können.
Gerade Sichtschutzmarkisen werden gern für die Terrasse oder den Balkon verwendet. Die Markise wird an Ihrer Hauswand befestigt. Parallel zu der Befestigung an der Hauswand stellen Sie eine Säule auf. Wenn Sie jetzt den Sichtschutz ausfahren möchten, ziehen Sie die Markise aus der Halterung an der Wand und befestigen Sie diese an der gegenüberliegenden Säule. So können Sie bei Bedarf immer ohne großen Aufwand auf einen Sichtschutz zurückgreifen und das, ohne sich selbst dauerhaft den Blick zu verbauen.
Fazit: Der passende Sichtschutz für jeden Garten
Jeder Garten ist anders gestaltet, und jeder Mensch hat ein anderes Bedürfnis nach Privatsphäre. Hinzu kommen unterschiedliche Geschmäcker, was das Aufstellen von Zäunen oder das Pflanzen und Pflegen von Büschen und Hecken angeht. Das Positive dabei ist, dass es so viele verschiedene Möglichkeiten am Markt gibt, dass für jeden Geschmack und jeden Geldbeutel das passende Angebot dabei ist.