Schritt-für-Schritt-Anleitung: Pflastersteine fachgerecht verlegen

Mit etwas Vorbereitung kann jeder Pflastersteine auf seinem Grundstück verlegen. Foto: © Artalis-Kartographie / stock adobe

Wer Pflastersteine verlegen möchte, der sollte schon sich im Vorfeld schon über einige Dinge im Klaren sein.

Erstens sollte entschieden werden, welche Pflastersteine zum Einsatz kommen. Zweitens sollte man sich Gedanken darüber machen, wie – also in welcher Form bzw. in welchem Muster – die Pflastersteine verlegt werden sollen. Was sonst noch wichtig ist erklären wir hier.

Warum die richtige Verlegung von Pflastersteinen wichtig ist

Beim Verlegen von Pflastersteinen sind vor allem der Unterbau und die Berechnung des Schotters wichtig. Für die Berechnung des benötigten Schotters lassen sich im Internet zahlreiche Tabellen finden – mit wenigen Mausklicks kann hier die richtige Menge Schotter ermittelt werden.

Auch der Pflastersteinbedarf sollte nicht außer Acht gelassen werden. Zu viele Pflastersteine sind ebenso ungünstig wie zu wenige. Ist die Menge zu groß, wird es nach dem Verlegen meist ein Problem mit dem Platz geben, denn Firmen nehmen meist nur ganze Paletten zurück.

Schritt 1: Vorbereitung des Untergrunds

Pflastersteine bedeutet nicht einfach nur, einen Stein neben den anderen zu setzen. Stattdessen können die Steine in verschiedenen Mustern verlegt werden. Es muss also zunächst entschieden werden, nach welchem Muster das Pflaster angelegt werden soll. Anschließend kann man beginnen, die zu bearbeitende Fläche abzustecken und für das Pflaster auszuheben. Wie tief ausgehoben werden muss, hängt von der Art der Steine ab. Der Fachhandel kann hier beraten.

Schritt 2: Unterbau herstellen

Zunächst stellt sich die Frage, ob Sand oder Split für den Unterbau verwendet werden sollte. Allgemein wird empfohlen, dass für Pflastersteine eher Split verwendet werden sollte. Zwar ist dieser in der Anschaffung ein wenig teurer, aber dafür auch um einiges langlebiger.

Um die richtige Menge an Split zu berechnen, finden sich im Internet zahlreiche Tabellen. Die Schichtdichte beim Split beträgt in etwa 5 bis 10 cm. Ist der Schotter beim Unterbau eingebracht, wird der Split darüber gearbeitet. Damit das Verlegen zu einer einfachen Sache wird, sollte immer darauf geachtet werden, dass Schotter und Split glatt gezogen und ausreichend verdichtet werden.

Wichtig: Sollten die Pflastersteine auf einer Terrasse verlegt werden, muss ein leicht absinkendes Niveau gewählt werden, damit das Regenwasser ablaufen kann.

Damit die richtige Höhe des Splits berechnet werden kann, sollte die Dicke der Pflastersteine bedacht werden. Oft wird diese Dicke nicht in die Berechnung einbezogen, dann gibt es einen erkennbaren Höhenunterschied zur restlichen Umgebung.

Den Split verteilt man zu Beginn nur grob, er wird erst nach der gesamten Aufschüttung auf das gewünschte Niveau gebracht. Dabei ist es wichtig, dass beim Aufschütten des Splits sorgfältig gearbeitet wird, denn Fehler und auch ein falsches Gefälle lassen sich im Nachhinein nur schwer korrigieren.

Schritt 3: Verlegen der Pflastersteine

Es gibt zahlreiche verschiedene Muster, die mit Pflastersteinen gelegt werden können. Wir erklären das Ganze am Beispiel des beliebten Musters „Wilder Verband“.

Beim Muster „Wilder Verband“ scheinen die Steine in ihrem Muster so, als wären sie sehr willkürlich verlegt worden. Dieser Umstand täuscht jedoch, denn auch bei diesem Muster müssen die Pflastersteine nach einem bestimmten System verlegt werden.

Kunstvoll werden sie in verschiedenen Größen und Formen miteinander kombiniert, wodurch ein natürlicher, dynamischer Gesamteindruck entsteht. Auch hier muss immer darauf geachtet werden, dass die richtigen Seiten der Steine nach oben ragen.

Meist weisen die Pflastersteine an den Seiten kleine Vorsprünge auf, wodurch die Breite der Fugen genau ausgerichtet werden kann. An diesen Vorsprüngen kann zudem sehr leicht erkannt werden, ob die Steine mit der richtigen Seite nach oben zeigen. Die Pflastersteine werden dann einfach auf dem verdichteten Split ausgelegt und dabei nicht festgeklopft.

Schritt 4: Einfugen der Steine

Der letzte Schritt besteht darin, das gelegte Pflaster zu verfugen. Hierfür verwendet man speziellen Fugensand, der sich dank seiner feinen Konsistenz sehr einfach in die Fugen setzt. Durch wiederholtes Verteilen des Sandes auf der gepflasterten Fläche wird der Sand so lange in die Fugen eingebracht, bis diese vollständig gefüllt sind.

Häufige Fehler vermeiden

Teilweise wird Sand statt Schotter bzw. Split als Untergrund für Pflasterflächen verwendet. Dies ist aber nicht empfehlenswert, denn der Sand kann im Laufe der Zeit von Ameisen abgetragen werden. Für Ameisen bietet Sand eine ideale Stelle, um ihre Bauten zu errichten. Haben sie sich einmal im Untergrund eingenistet, wird dieser instabil. Um dem Ganzen entgegenzuwirken, sollte der erwähnte Schotter oder Split verwendet werden. In ihm nisten sich Ameisen nicht ein.

Vor dem Pflastern sollte auch immer bedacht werden, inwieweit die Steine in Zukunft an ihrem Standort einer extremen Witterung ausgesetzt sind. Hintergrund: Bei Frost kann sich der Boden heben, wenn nicht der richtige Untergrund gewählt wurde.

Es kommt aber nicht nur auf den Untergrund selbst an, auch die Umrandung sollte passend gewählt werden. Erkundigen Sie sich also beim Hersteller, welchen Witterungsbedingungen die gewählten Steine standhalten können.

Fazit

Mit etwas Vorbereitung kann jeder Pflastersteine auf seinem Grundstück verlegen und damit Hof- und Garageneinfahrten, Gehwege oder Gartenbereiche pflastern. Wer die richtigen Vorbereitungen trifft, die passenden Steine wählt und sie fachgerecht verlegt, der wird lange Freude am Ergebnis seiner Arbeit haben.