Ob unterwegs oder zu Hause – im Alltag lauern zahlreiche Gefahren und Fallstricke, die für ältere und gebrechliche Personen kaum überschaubar sind. Diese Sicherheitstipps für Senioren helfen, sich vor Kriminellen zu schützen, Risiken im eigenen Heim zu erkennen und im Notfall schnell zu reagieren.
Sicherheitstipps für Senioren – das Zuhause sicherer gestalten
Diese Tipps helfen, die eigenen vier Wände für ältere Personen sicherer zu machen:
Türen und Fenster sichern
Eine Erdgeschosswohnung ist für ältere Menschen mit eingeschränkter Mobilität bequem zugänglich – leider auch für Diebe, die auf der Suche nach Wertsachen und Bargeld die Tür aufbrechen oder durchs Fenster einsteigen. Abschließbare Fenstergriffe mit TBT-Technik erlauben das Verriegeln des Griffes in der Kippstellung.
Zum Entriegeln braucht man zwei Hände, da Schlüssel und Griff gleichzeitig gedreht werden müssen. Das erschwert Einbrechern das Öffnen. Gleichzeitig verhindern die Schlösser, dass demente Personen die Fenster öffnen, herausfallen oder weglaufen.
Um die Wohnung- oder Haustür zu sichern, empfiehlt sich der Einbau VdS-zertifizierter Schließzylinder. Diese sind widerstandsfähiger gegen Manipulationsversuche durch Aufbohren, Abbrechen, Herausziehen oder „Lockpicking“. Schlüsselkopien sind nur mit Sicherungsschein möglich. Ketten und Sicherheitsriegel bieten einen erweiterten Schutz, sollten jedoch einfach bedienbar sein.
Notfallsystem installieren
Die Investition in ein einfach zu bedienendes Notfallsystem gehört zu den wichtigsten Sicherheitstipps für Senioren. Ein Notfallarmband für Senioren, das sicher am Handgelenk befestigt wird, fällt im Alltag kaum auf, bietet jedoch im Notfall schnelle Unterstützung.
Das Armband hat eine integrierte Sturzerkennung, die mithilfe eines Algorithmus feststellt, ob die Person wieder aufsteht oder reglos bleibt. Es alarmiert selbstständig den Rettungsdienst und wählt die Nummern der hinterlegten Kontakte von Angehörigen.
In einer Notfallsituation drücken Betroffene den Notfallknopf des Armbands. Das integrierte GPS ortet den Standort. Die Freisprecheinrichtung stellt Kontakt zu Notfalldiensten und den Angehörigen her. Es funktioniert auch in die andere Richtung, sodass Verwandte mit den Betroffenen sofort sprechen können, um sie zu beruhigen.
Gute Beleuchtung
Ist es im Hausflur zu dunkel, sind Menschen mit Sehbeeinträchtigungen kaum in der Lage, Handläufe und Stufen zu erkennen. Vertreten sie sich, kann die Unachtsamkeit schwere Knochenbrüche nach sich ziehen. Eine Treppenbeleuchtung leuchtet die Stufen optimal aus.
Helle, nicht blendende Lampen im Innenraum und zusätzliche Leuchten in den Ecken verringern die Stolpergefahr. Durch die gleichmäßige Beleuchtung lassen sich alle Bereiche problemlos einsehen. Bewegungsmelder im Flur, auf Treppen oder im Badezimmer gehen automatisch an.
Rutschfeste Bodenbeläge
Rutscht der Teppich versehentlich weg, kann das einen schweren Sturz zur Folge haben. Daher Teppiche mit doppelseitigem Klebeband am Boden befestigen oder eine rutschfeste Unterlage aus Gummi unterlegen.
Sichere Elektrogeräte
Um sicherzustellen, dass die Küchenmaschine und andere Geräte im Haushalt risikofrei nutzbar sind, deren Kabel regelmäßig auf Schäden untersuchen. Alte Elektrogeräte, die nicht mehr richtig funktionieren oder einen Wackelkontakt haben, sind Brandquellen.
Betrüger erkennen
Zu den wichtigsten Sicherheitstipps für Senioren gehört der Schutz vor Betrügern. Vor dem Öffnen der Tür immer durch den Türspion schauen und die Kette vorlegen. Auf keinen Fall Fremde in die Wohnung lassen.
Diebe geben sich mitunter als Mitarbeiter der Stadtwerke, Polizisten oder Handwerker aus. Daher immer einen Ausweis oder einen Auftrag der Hausverwaltung verlangen. Im Zweifelsfall bei der betreffenden Dienststelle anrufen.
Vorsicht gilt bei Telefonanrufen oder Whatsapp-Nachrichten. Ein Klassiker ist der Enkeltrick, bei dem sich Trickbetrüger als Verwandte ausgeben, die sich in einer finanziellen Notlage befinden. Die Polizei rät, jeden verdächtigen Anruf sofort zu melden. Generell gilt es, wachsam zu bleiben, sich über aktuelle Betrugsmaschen zu informieren und keinesfalls vertrauliche Daten preiszugeben.
Medikamentensicherheit gewährleisten
In Pflegeeinrichtungen kümmern sich die Angestellten um die Medikamentengabe, zu Hause ist man allein dafür verantwortlich. Um diese sicherer zu machen, die Verpackung mit gut lesbaren Etiketten versehen, auf denen der Name des Präparats, die einzunehmende Dosis und die Einnahmezeiten vermerkt sind. Pillenboxen mit mehreren Fächern organisieren die Einnahme der Medikamente zu unterschiedlichen Tageszeiten.
Tipp: Den Medikamentenbestand regelmäßig prüfen. Sind alle verschreibungspflichtigen Mittel vorhanden? Sind die Präparate noch haltbar? |
Sicherheitstipps für Senioren – sicher unterwegs mit diesen Tipps
Diese Sicherheitstipps für Senioren helfen, Risiken im Alltag zu vermeiden:
Wertsachen sicher verstauen
Schnell ist es passiert – ein Dieb schnappt sich die Handtasche oder stiehlt im Vorbeigehen die Uhr. Daher wertvollen Schmuck lieber nicht offensichtlich tragen. Geld, Kreditkarten und Ausweis verwahren Senioren möglichst nah am Körper.
Dazu bieten sich Geldgürtel oder die Bauchtasche an. Wer auf seine Handtasche nicht verzichten möchte, sollte diese immer fest im Griff haben. Wertsachen, große Geldsummen und wichtige Dokumente gehören in den Safe.
Vorsicht bei Geldautomaten
Auch wenn die Tasten kaum erkennbar sind, auf keinen Fall von einem Fremden, sondern von einem Bankmitarbeiter helfen lassen. Nur Geldautomaten in ausreichend beleuchteten und gut besuchten Bereichen nutzen. Mit der Hand die Eingabe der PIN verdecken, da es möglich ist, dass der Automat manipuliert wurde, um die Geheimzahl auszuspähen.
Gut sichtbare Wege nutzen
Auf dem schnellsten Weg nach Hause geht es durch eine dunkle Gasse oder einen einsamen Park? Um einen Übergriff zu vermeiden, lieber auf gut beleuchtete, belebte Wege ausweichen. In Gefahrensituationen sofort die Polizei verständigen.
Tipp: Fühlen sich Senioren auf dem Weg nach Hause unwohl, sollten sie das Heimwegtelefon ausprobieren. Unter der deutschlandweiten Rufnummer 030/12074181 erreichen sie einen ehrenamtlichen Mitarbeiter, der sie zu später Stunde am Telefon heimbegleitet. Der Anrufer gibt während des Gesprächs immer wieder seinen Standort durch. Sollte etwas passieren, verständigt der Mitarbeiter den Rettungsdienst oder die Polizei. Das Beste daran: Wer eine Flatrate hat, zahlt für den Anruf nichts. |
Auf Trickdiebstahl achten
Jemand schüttet versehentlich Kaffee auf die Kleidung, fragt mit einem Stadtplan in der Hand nach dem Weg oder bittet darum, einen Geldschein zu wechseln? Was harmlos klingt, ist ein cleverer Ablenkungstrick, bei dem der „Ablenker“ die Aufmerksamkeit auf sich zieht und sein diebischer Kollege beherzt in die Tasche greift. Die Polizei klärt im Internet umfassend über weitere Maschen von Trickbetrügern auf und bietet Selbstbehauptungskurse an.
Öffentliche Verkehrsmittel sicher nutzen
Sicherheitstipps für Senioren, die häufiger mit Bus und Bahn unterwegs sind: Möglichst in der Nähe anderer Fahrgäste aufhalten und leere Abteile meiden. Vor Fahrtantritt die Fahrpläne und Verbindungen prüfen. Stets gut festhalten, da der Fahrer möglicherweise aufgrund einer Gefahrensituation abrupt abbremst.
Handy für Notfälle mitführen
Seniorenhandys eignen sich für Männer und Frauen, die mit der modernen Technik von Smartphones nichts anfangen können. Ein Tastenfeld, mehrere gespeicherte Rufnummern und ein großer Notrufknopf – mehr Funktionen haben die Geräte nicht. Unterwegs erleichtern sie es, Verwandte anzurufen oder einen Notruf abzusetzen.
Selbstbewusst auftreten
Senioren sollten ihre Unsicherheit nicht zeigen. Wer zu zweit oder in der Gruppe unterwegs ist, macht sich weniger angreifbar. Bei einem Sicherheits- und Selbstbehauptungstraining lernen ältere Menschen, Gefahren einzuschätzen, ihnen souverän zu begegnen und sich in Notsituation zu verteidigen.
Fazit
Die Sicherheitstipps für Senioren unterstützen „Oldies“, ihren Alltag sicherer zu gestalten. Entscheidend sind Maßnahmen, die sie ergreifen, um die eigenen vier Wände und tägliche Wege sicherer zu machen. Wer sich regelmäßig über Betrugsmaschen informiert und Dieben keinen Anlass gibt, kann sich vor dem Verlust von Wertsachen und Bargeld schützen.