Dachrinnen – Materialwahl, Installation und Pflege

Dachrinnen schützen die Hausfassade vor Wasserschäden. Foto: © atipong / stock adobe

Regen bringt Segen, heißt es in einem alten Sprichwort. Allerdings richtet Regenwasser Schaden an, wenn es in Massen vom Dach herunterfließt und die Hausfassade trifft.

Dachrinnen leiten Regenwasser gezielt ab und tragen dadurch zum Schutz des Hauses bei. Aus welchem Material sie bestehen und wie die Installation klappt, verraten die folgenden Zeilen.

Bedeutung von Dachrinnen beim Schutz des Hauses

Dachrinnen verhindern, dass Regenwasser direkt vom Hausdach auf Straßen und Gehwege fließt. Sammelt sich das Wasser auf den Wegen, entsteht ein Sicherheitsrisiko. Insbesondere auf glattem Untergrund droht Sturzgefahr. Bilden sich durch das Regenwasser vom Dach Pfützen auf dem Boden, können diese Passanten stören und behindern.

Ein größeres Problem betrifft die Hausfassade. Diese nimmt durch einen ungebremsten Wolkenbruch Schaden. Fließt der Regen vom Hausdach auf die Fassade, dringt Feuchtigkeit in diese ein. Dadurch kommt es zu Stockflecken und Schimmel. Durch anhaltende Nässe blättert der Putz ab, und im Mauerwerk entstehen Risse.

Bahnt sich das Regenwasser einen Weg durch die Außenwände des Hauses, beschädigen Wasserflecken im Inneren Tapeten und Wanddekoration. Schlimmstenfalls plagen sich die Hausbesitzer mit einem feuchtigkeitsbedingten Wand- oder Dachschaden, sodass Wasser in die Innenräume eindringt.

Um Regenschäden vom Haus fernzuhalten, kommt eine Dachrinne zum Einsatz. Sie entwässert das Hausdach, indem sie das Regenwasser auffängt, bündelt und gezielt ableitet.

Tipp: Neben Wohnhäusern brauchen Garagen, Carports und Gartenpavillons sowie andere Anbauten eine Dachentwässerung.

Materialien im Überblick

Damit Dachrinnen ihre Aufgabe zuverlässig erfüllen, bestehen sie aus einem wetterfesten und korrosionsbeständigen Material. Zu den beliebten Varianten zählen:

Kunststoff

Pflegeleichte Lösungen zu einem niedrigen Preis sind Dachrinnen aus Kunststoff. Neben der großen Farbauswahl punkten sie mit:

  • ihrer Optik, denn sie sind UV-beständig und formstabil
  • ihrer Langlebigkeit, denn sie sind witterungsbeständig und korrosionsfrei
  • ihrer Sicherheit, denn sie sind schwer entflammbar

Ein weiterer Vorteil: Es ist vergleichsweise einfach, Kunststoffdachrinnen abzudichten und bei Bedarf zu reparieren. Insbesondere Letzteres funktioniert mit Klebeverbindungen.

Im Schnitt halten Dachrinnen aus Kunststoff zehn bis 15 Jahre. Ihre Lebensdauer liegt unter der anderer Materialien.

Aluminium

Hausbesitzer wünschen sich eine langlebige und dennoch einfach zu handhabende Dachrinne. Beide Eigenschaften vereint ein Modell aus Aluminium. Dieses brilliert mit einem geringen Eigengewicht und seiner Korrosionsbeständigkeit.

Durchschnittlich verrichten Aluminiumdachrinnen ihren Dienst 30 Jahre. Entstehen in dieser Zeit Schäden, helfen Klebeverbindungen oder Nieten bei der Reparatur.

Jedoch ist Aluminium im Vergleich zu anderen Metallen weniger belastbar. Die geringe Stabilität wirkt sich bei Stößen negativ auf die Lebensdauer aus.

Kupfer

Dachrinnen aus Metall überzeugen mit ihrer robusten Verarbeitung. Sie halten ihren Aufgaben 40 bis 50 Jahre stand. Als langlebiges Verarbeitungsmaterial kommt Kupfer infrage. Neben der Belastbarkeit und der Ästhetik überzeugt Kupfer durch seine Widerstandsfähigkeit.

Kupfer hält Wind und Wetter stand. Schmutz haftet kaum an dem Metall, sodass es keiner Pflege bedarf.

Nachteilig sind bei Kupferdachrinnen die hohen Anschaffungskosten. Bei Schäden helfen nur Hart- und Weichlötverfahren.

Tipp: Zusätzlich zu Kupfer kommen weitere Metalle für formstabile und wetterfeste Dachrinnen infrage. Dazu zählen Edelstahl und Titan-Zink.

Installationsanleitung: Schritte zur richtigen Montage einer Dachrinne

Damit Dachrinnen jahrelang den Regen sicher vom Dach ableiten, bedarf es einer sorgfältigen Installation. Hausbesitzer gehen dabei folgendermaßen vor:

  • Bei einem bereits gedeckten Dach den Abstand zwischen Ziegel- und Dachrand abmessen.
  • Die untere Dachschindelreihe entfernen und die Länge der Dachtraufe ausmessen.
  • Rinnenhalter aus Kunststoff oder zurechtgebogene Rinneneisen an jeweils einem Dachende anbringen. Dabei darauf achten, dass auf einer Länge von zehn Metern ein Gefälle von zwei bis drei Zentimetern
  • Zwischen den Rinnenhaltern eine Richtschnur spannen. Weitere Rinnenhalter zwischen den bereits gesetzten im Abstand von 0,5 bis 1,5 Metern anbringen.
  • Die Dachrinne zurechtsägen und die Schnittkanten entgraten. Anschließend die Öffnung für das Fallrohr aufzeichnen und ausschneiden.
  • Die Rinne in die Halterung einlegen und befestigen. Bei Bedarf einen Laubschutz an der Dachrinne
  • Mit Rinnenstutzen die Dachrinne befestigen und die Fallrohrbögen in den Abfluss stecken. Das Fallrohr mit Rohrschellen an der Hauswand anbringen.

Führt das Fallrohr in eine Regentonne, fängt diese das vom Dach geleitete Regenwasser auf. Dieses taugt zum Gießen.

Pflege und Wartung – Verstopfungen und Schäden an der Dachrinne vermeiden

Spätestens im Herbst sammeln sich in der Dachrinne Blätter. Geraten sie bei einem Regenschauer ins Fallrohr, verstopfen sie den Ablauf. Die Dachrinne läuft über. Dadurch drohen Schäden an der Hauswand. Und im Winter führt das in der Dachrinne gestaute Regenwasser dazu, dass die Rinne bei Frost platzt.

Ebenso können Dachrinnen durch starke Schmutzansammlungen, die das Material belasten, brechen. Diese Gefahr besteht hauptsächlich bei Modellen aus Kunststoff oder Aluminium.

Um Schmutz und damit Schäden von der Dachrinne fernzuhalten, braucht sie mindestens zweimal jährlich eine Reinigung. Eine findet im Frühjahr, die zweite zum Herbstende statt.

Um Laub und Schmutz aus der Dachrinne zu entfernen, brauchen Hausbesitzer Schaufel, Handbesen und Eimer. Eine Teleskopleiter hilft, bequem an die Dachrinne heranzukommen.

Für die Reinigung verschließen sie zuerst das Fallrohr. Anschließend beseitigen sie den Schmutz aus der Rinne, wobei sie sich von einer Seite zur anderen vorarbeiten.

Um abschließend zu prüfen, ob das Wasser wieder richtig abläuft, hilft ein Trick. Statt auf einen Regenschauer zu warten, das Fallrohr öffnen und einen Eimer Wasser vorsichtig in die Dachrinne entleeren.

Fazit

Dachrinnen schützen die Hausfassade vor Wasserschäden. Sie leiten das Regenwasser gezielt ab und machen es zum Gießen nutzbar. Besonders langlebig sind Kupferdachrinnen, die zweimal im Jahr eine gründliche Reinigung bekommen.