Ratgeber Sofa kaufen

In diesem Ratgeber möchten wir Ihnen einen kleinen Einblick in die aufregende Welt des Sofakaufens geben und Ihnen dabei helfen, das richtige Sofa zu finden, das auch seinen Preis wert ist. Das gute Stück soll Ihnen ja eine ganze Weile den Alltag bequemer machen, da muss dann schon einigen Punkten Rechnung getragen werden. Mit Hilfe der sorgfältigen Planung des Sofakaufes werden Sie hinterher einfach sehr lange viel Freude an Ihrem neuen Möbelstück haben.

So ein Sofa kann das Herzstück eines Wohnzimmers sein, ein idealer Kommunikationsort mit Wohlfühlcharakter. Nirgendwo in der Wohnung ist es für die ganze Familie gemütlicher als hier auf dem Sofa, wo man arbeiten, entspannen, erzählen, handarbeiten, lesen, spielen, kuscheln, Musik hören und noch vieles mehr kann.

Deshalb sollte man im Vorfeld schon ein wenig Zeit in die Suche investieren, es lohnt sich. Wenn Sie noch so gar keine Vorstellung von Ihrem neuen Sofa haben, ist es empfehlenswert, seiner Phantasie mit Hilfe eines kostenlosen Raumplaners freien Lauf zu lassen.

Vorteile des Online-Kaufes

Unsere Empfehlung ist der Online-Kauf. Man muss nicht in ein Möbelhaus gehen und sich vielleicht von einem übereifrigen Verkäufer ein Sofa aufschwatzen lassen, das dann doch nicht den Erwartungen entspricht. Außerdem spart man so Anfahrtszeit und Fahrtkosten.

Ein weiterer Vorteil des Online-Kaufes ist das 14-tägige oder sogar 30-tägige Rückgaberecht, das man normalerweise beim Direktkauf vor Ort nicht hat. Das heißt: Erst online bestellen, bis zu 30 Tagen probesitzen und -liegen und dann entweder behalten oder zurückgehen lassen.

 

Überlegungen vor dem Kauf

Funktion

Als erstes stellt sich nun die Frage nach der Funktionalität des Sofas:

• Wie viele Menschen sollen bequem darauf Platz haben?
• Benutze ich es eher öfter oder seltener als Sitzmöbel?
• Möchte ich mich lieber drauflegen?
• Soll es sogar als Gästebett benutzt werden?
• Findet darauf ein Großteil des Familienlebens statt?
• Hat jemand in der Familie gesundheitliche Einschränkungen?
• Dürfen die Haustiere drauf?
• Wie alt sind die Kinder/Enkelkinder?

Hieraus ergeben sich dann Größe, Farbe, Form und Material.

Größe

Am besten pro Familienmitglied anderthalb Sitzplätze rechnen. Und wer sagt denn, dass es nur ein Sofa sein muss? Zwei sich gegenüberstehende Sofas können auch sehr einladend und vor allem nackenschonend sein.

Farbe

Je nach Mitbewohnern, allen voran Haustiere und kleine Kinder, sollte man seine Farbwahl überdenken. Helle Bezüge sind in diesem Fall ungünstig, weil man da ja wirklich jeden Fleck und jedes Haar sieht (außer das Tier ist weiß).

Form

Alleinstehende und Pärchen brauchen natürlich nicht so viel Sitzfläche, da reicht vielleicht ein Dreisitzer. Bei einer großen Familie ist eine schönes Ecksofa oder sogar eine Wohnlandschaft zu empfehlen. Da können sich dann alle richtig reinkuscheln. Das Ganze gibt es natürlich auch mit Bettfunktion beziehungsweise auch als Schlafsofa.

Material

Als Haustierbesitzer gilt es zu bedenken, dass sich die Tierhaare in Mikrofasern verhaken und nur sehr schwer zu entfernen sind. Also lieber eine Alternative suchen. Ansonsten ist die Mikrofaser sehr pflegeleicht und ein beliebter Bezugsstoff. Zu nennen sind hier noch Kunstleder, Leder und Stoff.

Gestell

Die gängigsten Gestellmaterialien sind diverse Holz- und Metallsorten. Zu den meistverwendeten Holzsorten gehören z.B. Birke, Buche, Eiche, Kiefer, Peddigrohr und Rattan. Bei den Metallen sind Aluminium, Edelstahl und verchromte Metalle auch sehr beliebt. Holzgestelle strahlen eine gewisse Wärme und Gemütlichkeit aus. Es gibt wunderschön ausgearbeitete Rücken- und Seitenlehnen, die sehr edel wirken. Metallgestelle haben eher ein kühles, modernes oder auch mal ein verspieltes Image.

Zum Gestell gehören ja auch die Füße, die den Look des Sofas entscheidend beeinflussen können. Sie sind meist auch aus Holz oder Metall. Es gibt auch Modelle ohne Gestell, das ist sehr zu empfehlen, wenn das Sofa viel aushalten muss. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn viel darauf herumgehüpft wird oder wenn mehrere und vor allem etwas gewichtigere Personen es sich auf einem Schlafsofa bequem machen wollen.

Die Gestellpflege gestaltet sich meist problemlos: Ab und zu mit einer Staubbürste oder einem feuchten Tuch reinigen, Holz eventuell noch mit etwas Pflegeöl verwöhnen, verchromtes oder vernickeltes Metall mit Chromputzmittel pflegen. Fertig.

Farbgestaltung

Die richtige Farbwahl spielt eine wichtige Rolle. Die Sofafarben (denn es gibt ja auch mehrfarbige Exemplare) sollten schon zum Ambiente passen, also nicht zu grell sein, es sei denn, man möchte einen starken Akzent setzen. Wenn das Sofa sehr bunt ist, sollte der Rest des Raumes eher zurücktreten, sonst wird es zu unruhig.

Bei Farben verhält es sich so, dass es ja nicht nur “die eine” gibt, also z.B. nicht DAS Gelb, sondern unendlich viele Nuancen von zitronengelb bis sonnengelb. Daher können diverse Gelbtöne auch eine unterschiedliche Wirkung erzielen. Trotzdem besitzt jede Farbe an und für sich eine bestimmte Wirkung, der Effekt verlagert sich je nach Ton ein wenig in die eine oder andere Richtung.

Allgemein lässt sich sagen, dass sich satte – also reine – Farben am besten mit anderen satten Farben kombinieren lassen. Sonst wirkt die satte Farbe oft zu dominant und die gebrochene geht unter. Mit Schwarz und Weiß liegt man hier sowieso immer richtig. Durch die Kombination verschiedener Farben lassen sich viele individuelle Erscheinungsbilder zaubern. Wenn man Nachbarfarben oder einen anderen Farbton verwendet, entsteht ein harmonisches, fließendes Bild. Setzt man mehr auf Kontraste, im äußersten Fall auf Komplimentärfarben, wirkt die ganze Komposition peppiger und provokanter.

Falls man sich dennoch verkauft hat, gibt es Möglichkeiten, seiner kreativen Ader freien Lauf zu lassen: Ledersofas können durch Bemalen mit eigenen Designs oder auch durch komplettes Umfärben ein ganz anderes Erscheinungsbild erhalten. Stoffsofas kann man mit Stoffstiften verändern und abnehmbare Bezüge können sogar eventuell – je nach Material – umgefärbt werden.

Wenn das alles gar nichts nützt oder man da keine Lust drauf und/oder auch keine Zeit hat, kann ein Überwurf Abhilfe schaffen oder diverse andere Accessoires wie Kissen können den Gesamteindruck verändern.

Farben und ihre Wirkung

Die Farbpsychologie ist ein sehr interessantes Thema. Die Wirkung verschiedener Farben ist wirklich bemerkenswert. Manchmal merkt man es selber, aber oft spielen sich diese Prozesse nur im Unterbewusstsein ab.

GELB macht gute Laune. Man denkt dabei oft an die Sonne. Es ist einerseits eine warme Frühlings- und andererseits auch eine Herbstfarbe. Gelb hat eine starke Signalwirkung und ist auf jeden Fall eine mutige Sofafarbe. Schmutzige Gelbtöne wirken eher negativ.

ORANGE wirkt frisch, stimulierend, erheiternd und gesund. Es ist genau wie Gelb und Rot eine warme Farbe, die Geborgenheit vermittelt. Eine Farbe für Extrovertierte. Manchen Menschen ist orange zu aggressiv.

ROT steht für Liebe, Herzblut und Leidenschaft, wirkt energetisierend und anregend. Um in die Puschen zu kommen, die ideale Sofafarbe. Rot kann auch aggressiv machen, also achtgeben.

ROSA wird mit verspielt und romantisch assoziiert und zeugt von einem exzentrischen Geschmack. Eine positive, freundliche Farbe.

VIOLETT ist eine sakrale, mystische Farbe, die auch elegant und feierlich wirken kann. Kann in Kombination mit Schwarz sehr edel aussehen.

BLAU wirkt kühl und entspannend. Die Farbpalette reicht vom hellen Himmelblau bis zum dunklen Nachtblau. Dunkelblau ist zudem eine edle Farbe. Wegen seiner beruhigenden Wirkung ist Blau eine ideale Farbe für ein Schlafsofa.

TÜRKIS erinnert an das Meer und regt zum Träumen an. Sollte eventuell mit weißen Accessoires abgemildert werden.

GRÜN verbindet man direkt mit der Natur. Es ist die Farbe des Lebens, hat auch zudem ausgleichende und regenerierende Qualitäten.

ERDTÖNE erinnern, wie der Name schon sagt, an Mutter Erde. Sie sind warm, beruhigend und vermitteln Geborgenheit. Gerade als Ledersofa besonders schön.

Grau, Schwarz und Weiß sind dagegen unbunte Farben. Sie polarisieren stark und können wirkungsvolle Akzente setzen.

Form

Es gibt unendlich viele Sofaformen und Gestaltungsmöglichkeiten. Angefangen von der Chaiselounge und der Récamière über die klassischen Zwei- und Dreisitzer bis zu wahrhaftig gigantischen Wohnlandschaften. Hierbei spielt natürlich neben dem persönlichen Bedarf die Raumgröße eine entscheidende Rolle. Es gibt Systeme, mit deren Hilfe man sich aus verschiedenen Elementen, sprich aus Teilen mit und ohne Seitenlehnen, Hockern, Ottomanen, Zwischenablagen usw. ein ganz individuelles Sofa zusammenstellen kann.

Das kann dann zum Beispiel so aussehen, dass eine ganz normal aussehende zweisitzige Garnitur aufgrund verstellbarer Rücken- und Seitenlehnen und einer um 90 Grad drehbaren Sitzfläche in eine Doppel-Relaxliege umgewandelt werden kann. Natürlich kann man auch nur eine Hälfte liegentechnisch verändern und die andere bleibt ein Sitzsofa. So kann der vorhandene Platz optimal genutzt und auf die persönlichen Bedürfnisse eingegangen werden.

Apropos platzsparend: Das Schlafsofa darf natürlich nicht vergessen werden. Denn wenn in der Wohnung zu wenig Platz für ein Sofa und ein Bett ist oder man öfter Übernachtungsbesuch hat, ist ein Schlafsofa die ideale Lösung. Es kann zwar etwas lästig sein, es immer wieder umzubauen, aber es gibt schon Modelle, bei denen das ruckzuck geht.

Kurze Erläuterung zu den Synonymen für Sofa und den diversen Sofaformen

Synonyme

• Couch (englisch für Liege)
• Diwan (persisch für Amt)
• Kanapee (französisch für Himmelbett)
• Sofa (arabisch für Ruhebank)

Sofaformen

• Big Sofa: Hat meist eine tiefere Sitzfläche, das heißt, das man darauf auch mit angezogenen Beinen oder im Schneidersitz bequem sitzen kann. Manchmal bezieht sich der Begriff aber auch auf die Überlänge
• Chaiselongue: Eine Liege für eine Person, schon bei den alten Römern bekannt
• Ecksofa: Sehr effizienter Raumfüller, meist in L-Form gestaltet
• Ottomane: Meist ein angebautes Liegeelement eines Sofas
• Récamière: Sitz- und Liegemöbel mit einer Seitenlehne und partiellem Rückenteil
• Schlafsofa: Praktisch und platzsparend, da multifunktionell
• Wohnlandschaft: Klassisch in U-Form, oft mit mindestens einem Relaxelement ausgestattet

 

Schlafsofa

Ein Schlafsofa ist schon eine praktische Sache. Es bietet zusätzliche Schlafmöglichkeiten und kann, wenn dafür dann gerade kein Bedarf ist, platzsparend wieder zu einem Sitz- oder Relaxsofa umgebaut werden. Die Maße der Liegefläche variiert von 62 – 300 cm in der Breite und 190 – 250 cm in der Länge und vielleicht sogar noch mehr.

Was muss man bei der Auswahl eines Schlafsofas beachten?

Das sind die wichtigsten Parameter: Maximale Anzahl, Gewicht und Größe der Benutzer. Hieraus ergeben sich die benötigte Liegefläche und Stabilität. Wenn eine oder mehrere schwere Personen darauf schlafen sollen, empfiehlt sich ein Bettsofa ohne Rahmen. Das hält dann mehr aus. Außerdem ist die Hüpfaffinität kleinerer Kinder darauf nicht so groß, weil es nicht so schön federt.

Komfortanspruch und gesundheitliche Aspekte

Wie bequem sollte das Sofa im Hinblick auf gesundheitliche Einschränkungen (z. B. bei Herz-, Rücken- oder Venenproblemen) sein? Bei Herzproblemen liegt der Betroffene gerne mit dem Oberkörper etwas höher – dies kann mit Kissen erreicht werden oder man kauft schon das passende Schlafsofa mit erhöhbarem Kopfteil.

Menschen mit Venenproblemen sollten ihre Beine beim Liegen leicht erhöht haben, damit  währenddessen der venöse Abfluss besser gewährleistet wird. Wenn das Kopfteil lang genug ist, braucht sich der Liegende einfach nur anders herum auf das Sofa legen als der Herzkranke. Es gibt allerdings auch spezielle Venenkissen.

Last but not least der Rückenschmerzgeplagte: Da die Bedürfnisse in diesem Fall sehr unterschiedlich sind, empfehle ich ein eher härteres Schlafsofa und zusätzlich eine weichere Matratzenauflage aus Gel- oder Viskoseschaum zu kaufen. Damit wird man jedem Härtebedarf gerecht. So ausgestattet ist man der weltbeste Übernachtungsgastgeber. Ihre Gäste werden Sie lieben!

 

Funktionalität / Bedienerfreundlichkeit

Kann man das Sofa  alleine und vielleicht sogar einhändig umbauen oder braucht man Hilfe? Wie ist die Verarbeitung der beweglichen Teile? Sieht die Konstruktion stabil aus? Geht der Umbau schnell und einfach?

Nutzungsfrequenz als Schlafsofa (Dauernutzung/Gästesofa)

Wenn das Bettsofa permanent statt eines Bettes gebraucht wird, stellt dies natürlich andere Anforderungen als eine gelegentliche Nutzung durch Gäste.

Größe der Liegefläche

Pro erwachsene Person auf dem Schlafsofa sollte man schon in etwa 60 cm Breite einkalkulieren – frisch verliebte Pärchen und Kinder kommen natürlich mit weniger Platz aus. Wenn die Liegefläche dann in der Länge noch mindestens 195 cm aufweist, ist man in den meisten Fällen auf der sicheren Seite – es sei denn, der Benutzer hat Überlänge.

Materialien

Hier geht es darum, aus welchem Material der Sofabezug bestehen soll: Kunstleder, Leder, Mikrofaser oder Stoff? Das hängt in erster Linie vom persönlichen Geschmack, dem Geldbeutel und der Belastungsstufe ab. Ausschlaggebend kann auch die Pflegeleichtigkeit des Materials sein. Bei Haustieren und Kindern sollte man sich wirklich für einen robusten Bezug entscheiden, wenn man sich nicht hinterher jahrelang über den Fehlkauf ärgern möchte.

Oft ist die Auswahl aber schon allein durch die Sofawahl eingeschränkt, denn leider kann man sich nicht überall den passenden Wunschbezug aussuchen beziehungsweise hat das dann seinen Preis.

Lederbezüge werden eher als kühl empfunden, da sie eine Weile zur Erwärmung brauchen. Dafür sind sie in der Handhabung recht pflegeleicht und unkompliziert, kleinere Macken können ganz gut selbst ausgebessert werden und wenn nach Jahren die Einrichtung gewechselt wird, kann das Ledersofa sogar passend gefärbt werden (von einer helleren auf eine dunklere Farbe). Eventuell kann man den Lederbezug mit kleineren oder auch größeren Punzierungen (das ist so eine Art Gravur) individuell verzieren.

Mikrofaser- und Stoffbezüge können eventuell abgezogen und dann entweder in die Waschmaschine gesteckt oder auch chemisch gereinigt werden. Dadurch sind sie auch austauschbar oder das Sofa kann auch ohne Bezug benutzt werden.

Wer sich sehr unschlüssig über das Bezugsmaterial ist, sollte es wirklich mal mit einem dunklen Glattledersofa probieren – nicht ganz so preiswert, aber es lohnt sich. Hier muss man einfach genau wie beim Auto- und Brillenkauf die Nutzungsdauer bedenken, das heißt, der Anschaffungspreis ist schon hoch, aber dafür behält man das gute Stück im Regelfall ja auch eine ganze Weile.

Kunstleder

Kunstleder wird durch Beschichtung eines Textils mit einer Kunststoffschicht gewonnen. Ein anderer Begriff dafür ist auch Textilleder. Durch den Herstellungsprozess ist es Meterware von gleichbleibender Materialqualität, billiger und besser zu verarbeiten als Leder. Außerdem besteht es nicht aus totem Tier.

Kunstleder hat Vor- und Nachteile: Es hat einerseits bei geringerem Preis die Lederoptik und ist ziemlich fleckenunempfindlich, andererseits geht es schneller kaputt und ist temperatursensibler. Also nicht in die Nähe von Fenster und Heizung stellen.

Leder

Leder ist ein Naturprodukt. Es ist warm und wasserabweisend, aber trotzdem atmungsaktiv und feuchtigkeitsspendend. Zu den physikalischen Eigenschaften des Leders gehören Reißfestigkeit und Dehnbarkeit. Es gibt einem ein geborgenes Gefühl, denn schließlich war es ja einmal die schützende Hülle eines anderen Lebewesens. Es gibt verschiedene Lederarten: Als Vollleder wird ungespaltenes Leder bezeichnet. Oft wird es in den Narbenspalt und den Fleischspalt geteilt. Der Narbenspalt ist glatt und ziemlich weich der Fleischspalt hingegen rau. Letzterer wird oft fälschlicherweise als Wildleder bezeichnet, da er eine ähnliche Struktur wie dieses aufweist.

Lederwahl

Beschichtung, Prägung und Griffigkeit spielen hier eine entscheidende Rolle: lieber glänzend und fest oder lieber doch seidenmatt und medium? Das ist nun wirklich Geschmackssache.

Nappaleder

Nappaleder ist ein Narbenspaltleder vom Kalb oder Lamm. Es zeichnet sich durch seine zarte Struktur aus. Durch verschiedene Verarbeitungsmethoden erhält es dann die entsprechenden Eigenschaften.

Nubukleder

Nubukleder ist ein angeschliffenes Narbenspaltleder. Seine Struktur ist feinporiger als die von Veloursleder, daher fühlt es sich etwas weicher an.

Veloursleder

Veloursleder ist ein Sammelbegriff für Fleischspaltleder. Dieses weist eine raue Oberfläche auf.

Wildleder

Als Wildleder wird das Leder von Wildtieren wie Hirschen, Rehen oder Kängurus bezeichnet. Die Tiere leben meist vor der Tötung in Gehegen. Die Struktur ist samtartig.

Mikrofaser

Hier sei vor allem Alcantara erwähnt, eine gängige Mikrofaser mit Ledereigenschaften, aber auch Charmelle, Gepanova, Infinity und Q2 sind im Kommen. Mikrofasergewebe zeichnet sich vor allem durch seine absolute Pflegeleichtigkeit und seine angenehm weiche Textur aus, die an Wildleder erinnert. Ansonsten ist es wirklich ziemlich unverwüstlich und unempfindlich. Allergiker haben auch ihre Freude daran, da sich hier keine Hausstaubmilben einnisten können. Außerdem ist die Mikrofaser sogar hochqualitativ noch günstiger als Leder. Dieses Gewebe gibt es in allen erdenklichen Farben. Der ideale unkomplizierte Bezug.

Alcantara

Alcantara ist eigentlich der bekannteste und gängigste Vertreter der Mikrofaserzunft. Es fühlt sich weich und geschmeidig an, kann verschiedene Gesichter haben und ist auf alle Fälle pflegeleicht.

Charmelle

Charmelle verfügt über einen hohen Farbechtheitswert, eine ausgezeichnete Reiß- und Scheuerfestigkeit und bietet ein ziemlich angenehmes, atmungsaktives Sitzklima ohne Feuchtigkeits- und Hitzestau.

Gepanova

Dies ist eine Polyestermikrofaser mit Teflonversiegelung. Sie ist atmungsaktiv, hautsympatisch und fühlt sich seidig und weich an. Durch die Teflonversiegelung ist Gepanova auch noch schmutzabweisend.

Infinity

Diesen Hitex-Stoff gibt es als Infinity Loft (mit Teflon imprägniert), Infinity Nature und Infinity Samt. Er ist sehr pflegeleicht und die Entfernung haushaltsüblicher Flecken stellt gar kein Problem dar.

Q2

Dieser Hitex-Stoff bietet einen angenehmen trockenen Griff und ein sehr gutes Sitzklima. Hier wird Polyacryl-Chenille eingesetzt, daher gibt es auch keinen Feuchtigkeits- und Hitzestau. Vor allem ist Q2 lichtecht.

Stoff

Naturfasern

Baumwolle (CO) wird aus der Baumwollpflanze gewonnen und kann bis zu 65% ihres Gewichtes an Wasser aufnehmen. Sie ist sehr reibfest und pflegeleicht, weich und hautsympatisch.

Hanf (HF) wird aus der Hanfpflanze gewonnen, fühlt sich weich und kühl an und hat eine ausgezeichnete Ökobilanz

Leinen (LI) wird aus der Flachspflanze gewonnen und ist ein schon sehr lange benutzter Rohstoff. Es kann bis zu 35% Luftfeuchtigkeit aufnehmen, ohne sich feucht anzufühlen, hat sowohl kühlende als auch wärmende Eigenschaften und ist aufgrund seiner Oberflächenstruktur bakterizid und schmutzabweisend

Seide (SE/ST) ist relativ lichtempfindlich

Zuchtseide (SE) wird aus den Kokons der Seidenraupe gewonnen, kann bis zu einem Drittel ihres Gewichtes an Wasser aufnehmen, hat einen schönen Glanz, fühlt sich weich an und hat sowohl kühlende als auch wärmende Eigenschaften.

Wildseide (ST) wird aus den Kokons von meist schon geschlüpften Wildschmetterlingen gewonnen. Das Material hat eine unregelmäßigere Struktur als Zuchtseide, ist auch schwerer aber dafür unempfindlicher

Wolle (WM/WS/WV) ist der älteste Stoff überhaupt, wird von einigen Tierarten gewonnen und kann bis zu 33% ihres Gewichtes an Wasser aufnehmen. Sie hat wärmende Eigenschaften, ist schwer entflammbar und schweißresistent.

Mohair (WM) stammt von der Angora- oder Mohairziege, ist leicht, zart und flauschig, dabei trotzdem strapazierfähig. Mohair hat einen feinen Glanz, ist stark antistatisch und filzt nicht so schnell wie andere Wollsorten.

Kaschmirwolle (WS) stammt von der Kaschmirziege, kann sehr viel Wasser aufnehmen, hat eine gute Wärmeisolation und ist die feinste und kostbarste Wolle überhaupt, dazu anschmiegsam, weich, trocken und warm.

Schurwolle (WV) stammt vom lebenden Schaf und ist nicht recycelt, ist schmutzabweisend und formstabil.

 

Chemiefasern

Natürliche Polymere:

Viskose (CV) wird aus Cellulose hergestellt, also praktisch aus Holz, ist atmungsfähig, leicht und glänzend und lässt sich besonders gut färben und bedrucken.

Synthetische Polymere:

Polyacryl (PAN) fühlt sich an wie Wolle.

Nylon/Perlon ist elastisch, leicht und fein, leicht zu reinigen und trocknet schnell.

Polyester (PES) ist leicht zu reinigen, nicht so kühl wie Leder und man klebt im Sommer nicht an.

 

Mischgewebe

Bei Mischgeweben können die positiven Eigenschaften der einzelnen Komponenten kombiniert werden, dadurch erreicht man mehr Beständigkeit und Funktionalität. Sehr edel wirkt natürlich eine Bespannung aus Plüsch, Samt oder Seide, hier auch gerne aus Seidenbrokat. Hierbei sind die Pillbildungs-, Lichtechtheits- und Reibechtheitsklasse zu beachten. Manche Stoffbezüge kann man sogar chemisch reinigen, waschen und/oder bügeln.

Und das Allerbeste: Abnehmbare Stoffbezüge können je nach Material auch in der Waschmaschine eingefärbt werden. So bekommt man wirklich ein Unikat. Mit Textilfarbe kann man aber leider nur Baumwolle, Leinen und Viskose färben. Und wenn Einfärben nicht geht, kann man vielleicht zumindest mit Stofffarbe und -stiften seinem Stoffsofa einen individuellen Touch verpassen.

 

Polsterung

Die Polsterung ist für die Federung aber auch gleichzeitig für die Stabilität eines Möbels verantwortlich. Die richtige Polsterung ist das A und O des Sofakaufes, denn was nützt mir das tollste Designersofa, wenn ich davon dann doch nur Rückenschmerzen bekomme? Man unterscheidet zwischen der legeren und der straffen Polsterung.

Leger

Bei der legeren Polsterung ist das Bezugsmaterial – wie der Name schon vermuten lässt – nicht so fest um das Polstermaterial gespannt. Dies hat zur Folge, dass der Sitzende etwas mehr in das Sofa einsinkt. Das Sofa sieht durch diese Polsterung bequemer aus, da es zu Falten-, Mulden- und Wellenbildungen kommen kann. Das ist aber normal und hat nichts mit der Sofaqualität zu tun. Um diesen eventuell als störend empfundenen optischen Unregelmäßigkeiten entgegenzuwirken, kann man die jeweiligen Sitzflächen nach der Benutzung je nach Sofateil immer mal wieder aufschütteln, glattstreichen oder zurechtklopfen.

Straff

Die straffe Polsterung hat eine kantigere Optik, da der Bezug fest um das Polstermaterial gespannt wird. Aufgrund dieser Verarbeitungsweise sinkt man nicht so stark ein, eine feste und höhere Polsterung eignet sich besser zum Hinsetzen, Sitzen und Aufstehen. Je älter man wird, umso wichtiger ist es, dass der Härtegrad der Polsterung zu den persönlichen Bedürfnissen passt. Außerdem mag nicht jeder so weich sitzen, das ist vielen Leuten auf Dauer unbequem und unangenehm. Ein Nachteil der straffen Polsterung ist die eventuelle schnelle Abnutzung durch vermehrte Reibung.

Die endgültige Form des Sofas entsteht sowieso erst nach einer gewissen Benutzungszeit und hängt vor allem von der Sitzfrequenz ab. Man sollte auch nicht immer nur auf derselben Stelle sitzen, sondern mal hier und mal da Platz nehmen. Lose Teile wie zum Beispiel Rückenkissen sollten ab und zu mal vertauscht werden, um eine gleichmäßige Abnutzung zu erreichen.

Deshalb unbedingt – falls online gekauft – die Rückgabefrist so gut ausnutzen, wie es geht. Das heißt: probesitzen, probesitzen, probesitzen – und natürlich auch probeliegen. So bekommt man ein Gefühl für das Sofa und schon einen kleinen Eindruck, wie es sich über die Zeit verändern wird.

Polsterelemente

Die Polsterung setzt sich aus der Unterfederung, einer Zwischenschicht gegen den Abrieb und dem Polstermaterial zusammen. Im Kern des Polsters befinden sich meist Federn und darauf dann die verschiedenen Polstermaterialien.

Unterfederung

Für die Unterfederung werden Elastikgurte, Federholzleisten, Federkerne oder Stahlwellenfederungen (Nosagfederungen) benutzt.

Federkernpolsterung

Hier unterscheidet man die Bonell-, Taschen- und Zylinderfederkernpolsterung:

Bonellfederkern

Hierbei handelt es sich um einzelne spiralförmige Metallfedern, die miteinander verbunden werden.

Taschenfederkern

Dies ist die aufwändigste Unterfederung, da jede Metallfeder einzeln in eine Stofftasche eingelassen ist.

Zylinderfederkern

Bei dieser Methode werden die Metallfedern einzeln ineinander gedreht.

Polstermaterialien

Künstliche Polstermaterialien sind: Chemiefasern, Schaumstoff, Vollschaum.

Natürliche Polstermaterialien sind: Baumwolle, Palmfasern, Rosshaar, Tierwolle (Kamel, Kaninchen, Schaf oder Ziege).

Funktionsteile

Multifunktionale Teile

Hierzu gehören z. B. Sitzelemente, die als Anbau, als separate Liege- oder Sitzgelegenheit oder auch als Beistelltisch genutzt werden können. Diese sind wirklich sehr praktisch, vielseitig und platzsparend.

Sitztiefenverstellung

Durch die Sitztiefenverstellung wird verschiedenen Beinlängen und unterschiedlichen Liege- und Sitzpositionen Rechnung getragen. Je nach Bedarf lässt sich die Sitzfläche einige Zentimeter verlängern, dieses macht sich dann mit höherem Sitzkomfort bemerkbar.

Verstellbare Lehnen, Rückenlehnen etc.

Diese bieten den Luxus, dass das Sofa auf individuellen Sitz- und Liegepositionen eingestellt werden kann. Hohe Rückenlehnen, verstellbare Kopf- und Nierenstützen und versenkbare Fußteile ermöglichen jedem seinen persönlichen Sitzkomfort, da sie sich der Körperform anpassen und nicht umgekehrt. Das ist angenehm und trägt zur Entspannung bei.

 

Extras

In manchen Sofas sind Ablagen, Boxen, Regale oder sogar ein Barfach integriert. Das sieht modern und schick aus und spart auch noch Platz. Eine sehr funktionelle Geschichte.

Accessoires

Applikationen

Mit kleinen oder auch größeren Applikationen kann das Sofa individuell gestylt und verschönert werden, der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

Hussen

Hussen sind ja so eine Art “Kleid” für das Sofa. Sie werten dieses optisch auf und können entscheidend zur Raumgestaltung beitragen. Außerdem dienen sie als Schmutz- und Abnutzungsschutz. Besonders edel wirken Hussen in Wildlederoptik oder mit kleinen, liebevoll gearbeiteten Details. Selbstgenähte Sofahussen? Kein Problem.

Kissen

Kissen sind die gängigsten Sofaaccessoires. Es gibt sie in allen erdenklichen Formen und Farben. Sie machen das Sitzen und Liegen gemütlicher und können als Farbtupfer das Sofa zum Eyecatcher (Blickfang) machen. Kissen können mit wenigen Handgriffen individuell umgestaltet werden und so wird dann wirklich der persönliche Stil zum Ausdruck gebracht. Selbstgenähte Kissen? Nur zu.

Überwürfe

Überwürfe sind nicht so passgenau wie Hussen und lassen sich somit leichter entfernen. Ihre Verwendungsmöglichkeiten sind vielfältiger, zum Beispiel auch als Tagesdecke auf dem Bett oder zusammengelegt als Beinunterlage bei Kreuzschmerzen.

Hussen, Kissen und Überwürfe sind bestens dazu geeignet, alte, defekte, langweilige oder unansehnliche Sitzgelegenheiten aufzupeppen. Man kann sie auch je nach Gusto und Material einfärben, zudem sind sie sind pflegeleicht und gut austauschbar. Applikationen setzen dann noch zusätzliche Highlights. So kann das Sofa jederzeit nach Lust und Laune preiswert und individuell umgestaltet werden.

Pflegetipps für das Sofa

Allgemeines

Staubsaugen vertragen fast alle Bezugsmaterialien. Allerdings nicht zu stark einstellen, da sonst die Bespannung zu viel Zug bekommen kann und am besten mit einem speziellen Aufsatz (Polsterdüse bei Stoff oder Bürstenaufsatz bei Leder) arbeiten. So werden die Schmutzpartikel aus dem Verkehr gezogen und die Abnutzung durch die Reibung und die Gefahr des Verfärbens ist nicht mehr so groß.

Das Sofa sollte auch ab und an mit einem feuchten, aber nicht zu nassen Lappen abgewischt werden. Wenn der Hersteller nichts anderes empfiehlt, am besten destilliertes lauwarmes Wasser und Neutralseife verwenden. Destilliertes Wasser deshalb, damit keine Kalkränder entstehen. Die Seife sollte vollständig aufgelöst sein. Feuchter Lappen bedeutet, dass der Lappen ins Wasser getaucht und danach sehr gut ausgewrungen wird, bis keine Feuchtigkeit mehr austritt. Vor allem Leder- aber auch Stoffbezüge freuen sich über diese Feuchtigkeitsregulation.

Lederpflege

Leder ist ein lebendiges Material wie Holz. Es lässt sich eigentlich ganz gut pflegen, wenn man einige wenige Regeln berücksichtigt. Leder reagiert auf Hitze, Luftfeuchtigkeit und Sonnenbestrahlung. Daher ist es wichtig, ein Ledersofa nicht zu nah an der Heizung oder am Fenster zu platzieren. Und auf jeden Fall muss auf die Luftfeuchtigkeit geachtet werden. Bei zu trockener Luft wird das Leder rau und spröde. Das Ledersofa kann auch abgebürstet statt abgesaugt werden, allerdings nur mit einer weichen Bürste.

Einmal wöchentlich, in der Heizperiode vielleicht sogar zweimal, mit einem weichen, leicht feuchten Baumwolllappen reinigen, um dem Sofa Feuchtigkeit und damit Geschmeidigkeit zurückzugeben und die Poren von Schmutz zu befreien. Anschließend mit einem Wolltuch trocknen oder zart fönen. Neben der wöchentlichen Pflege sollte das Ledersofa je nach Beanspruchung ein- bis zweimal im Jahr mit speziell darauf abgestimmten Reinigungsprodukten gesäubert und danach mit geeigneten Lederpflegemitteln verwöhnt werden. Das ist sozusagen wie Duschen und Eincremen beim Menschen.

Stoffpflege

Stoffsofas mögen es, wenn sie ab und an mit einer weichen Polsterbürste aufgebürstet werden.

 

Fleckenentfernung

Die goldene Anti-Fleckenregel lautet: je früher man sie entfernt, desto größer ist die Chance auf Erfolg. Flüssigkeiten am besten gleich mit Küchenpapier aufnehmen. Und die Platinregel ist: erst gar keine Flecken machen. Das ist zugegebenermaßen etwas utopisch, aber sinnvoll.

Okay, Scherz beiseite. Die beste Soforthilfe bei den meisten Flecken auf dem Sofa sind ein angefeuchteter Lappen und destilliertes Wasser. Letzteres verwendet man, weil darin keine Elektrolyte (also Salze) enthalten sind und es so keine Ränder beim Trocknen gibt. Destilliertes Wasser kann man in Apotheken, Baumärkten, Drogerien, Supermärkten aber auch an Tankstellen erwerben.

Niemals reiben, sondern tupfen – sonst kann es Gewebeschäden geben und auch Leder niemals mit Lösungsmitteln (zum Beispiel Benzin und Terpentin) behandeln. Bevor man versucht, einen Fleck aus dem Sofabezug oder dem Zubehör zu entfernen, sollte man unbedingt einen Test an einer unauffälligen Stelle machen, um sicherzugehen, dass sich der Stoff nicht verfärbt oder sich seine Struktur verändert.

Das überprüft man so: Einfach ein weiches, weißes Tuch mit dem Reinigungsmittel tränken und Stoff betupfen. Nach dem Trocknen die Farbe und Struktur des Bezuges begutachten.

Asche

– Stoff: Asche vorsichtig absaugen, danach mit Wasser und Feinwaschmittel oder Waschbenzin reinigen.

Blut / Ei / Exkremente / Urin

– Stoff: Am besten kaltes Wasser drauf und mit einem saugfähigen Tuch aufnehmen – man kann auch Küchenrolle nehmen, es wird ja nicht gerubbelt, evtl. dann mit alkalischer Lösung (zum Beispiel mit einem Schuss Haarshampoo drin) nachbehandeln. Wichtig: Nur kaltes Wasser verwenden, da sonst das Eiweiß in Blut und Ei gerinnt und so schwerer zu entfernen ist.

Bonbons / Marmelade

Fleck mit warmem Wasser befeuchten, mit feinem Waschmittel / Seife gründlich abreiben, dann spülen nach dem Trocknen mit einer weichen Bürste ausbürsten.

Fett

– Stoff: Frischer Fettfleck: Mit Kartoffelmehl bestreuen, nach einiger Zeit mit einer weichen Bürste vorsichtig ausbürsten. Alter Fettfleck: Erst mit Salzlauge wieder flüssig machen, dann mit Kartoffelmehl aufsaugen und ausbürsten oder Mineralwasser drauf und mit einem saugfähigen Tuch abtupfen.

– Leder: Bei naturbelassenem Leder Fleck nicht behandeln, er zieht oft ein und wird nach einer Weile unsichtbar.

Kaffee

– Leder: Bei Glattleder lauwarmes destilliertes Wasser mit Salz versetzen, getränktes Tuch einige Zeit auflegen, vorsichtig abwischen.

– Stoff: Mit Mineralwasser befeuchten, dann mit Küchentuch aufsaugen.

Kaugummi

Kaugummi muss vor dem Entfernen auf jeden Fall aushärten. Mit Eis im Beutel, Kühlakkus oder Vereisungsspray “kalt machen”, dann vorsichtig entfernen.

– Leder: Bei pigmentiertem Glattleder kann man Kaugummifleckenreste eventuell mit einem durchsichtigen Radiergummi entfernen.

Kugelschreiber

– Holz: Essigessenz oder Zahnpasta verwenden.

– Leder: Bei Glattleder Fleck mit Essigessenz oder Zitronensaft vorbehandeln, kurz einwirken lassen, dann mit Wasser wegwischen. Bei Wildleder ein Stück Klebeband fest draufdrücken und dann abziehen, danach bei Bedarf mit der Wildlederbürste nachbehandeln.

– Stoff: Mit einer mit Essigessenz getränkten Bürste vorsichtig ausbürsten oder mit Zitronensaft beträufeln und mit in destilliertem Wasser getränktem Tuch oder Reinigungshandschuh abtupfen.

Milch

Frischer Milchfleck: Mit warmem Wasser und Seife bearbeiten.

Alter Milchfleck: Gallseife leicht einreiben, etwas einwirken lassen, dann ausspülen, das heißt, immer wieder mit dem gereinigten Lappen aufnehmen, bis auch die Gallseife verschwunden ist.

Rotwein

Erst mit Zitronensaft beträufeln und dann klassisch Salz drüber und zart ausbürsten.

Wachs

Eingezogener Wachsfleck:

– Leder: Mit Fön bis zum Schmelzen erhitzen, dann mit Magnesiapulver bestreuen und abkühlen lassen, danach Pulver mit Lederbürste oder Staubsauger entfernen. So oft wiederholen, bis der Fleck weg ist oder keine Verbesserung des Erscheinungsbildes erzielt wird.

– Stoff: Mit Fön vorsichtig erhitzen und mit neutralem Toilettenpapier aufnehmen oder mit einem Nylonstrumpf das Wachs heißrubbeln, dann hängt es sich an den Strumpf.

Eingetrocknetes Wachs

– Leder: Erst mit Druckluft, eingewickelten Kühlakkus oder Vereisungsspray kühlen, damit das Wachs dadurch eventuell platzt, dann unter Rollen des Leders versuchen, möglichst viel Wachs zu entfernen. Bei pigmentiertem Glattleder kann man Wachsreste mit dem Fön erwärmen und mit einem Lappen abwischen. Bei den anderen Ledersorten wie beim eingezogenen Wachsfleck weiterverfahren. Wenn sich das Wachs aus dem Leder nicht hundertprozentig entfernen lässt, ist oft eine farbliche Überdeckung nötig.

Natürlich gibt es heutzutage für fast jeden Fleck den passenden Fleckenentferner. Aber erstens sind die oft teuer und zweitens manchmal richtige Chemiekeulen. Da kann man ja zunächst einmal auf bewährte Hausmittelchen zurückgreifen.

 

Fussel & Co

Fussel

Gegen Fussel und Tierhaare helfen Fusselrolle, Fusselrasierer und Fusselbürste. Wenn Tierhaare zu widerspenstig sind, kann man auch starkes Klebeband benutzen.

Gerüche

Leder: Mit verdünnter Essigessenz (Verhältnis 1:1) abwischen Die Essigessenz bewirkt außerdem eine pH-Regulation.

Stoff: Mit Essigwasser abbürsten

Pilling

Pilling ist das englische Wort für das unangenehme Problem der Knötchenbildung bei Stoffoberflächen. Diese entstehen durch Reibung. Es gibt Eigen- und Fremdpills. Pills – also Knötchen – beeinträchtigen den Sitzkomfort nicht, sie sind halt nur optisch nicht so attraktiv. Man kann sie mit einem Scheuerpad oder Fusselrasierer beseitigen.

 

Reparaturtipps für Leder

Kratzer

Bei pigmentierten einfarbigen Glattledern hilft oft schon eine Farb-Tönung. Bei größeren Kratzschäden kann ein Flüssigleder zum Einsatz kommen. Tipp: Um die Katze vom Sofa fernzuhalten, kann etwas Zitronenöl aufgetragen oder dem Pflegemittel gemahlener weißer Pfeffer beigefügt werden. Achtung: Der Schuss kann auch nach hinten losgehen, weil sich die Katze dann denkt, dass sie den doofen Fremdgeruch mit ihrem eigenen überdecken kann! Außerdem sollte man der Miezi eine attraktive Alternative bieten: Zum Beispiel den Kratzbaum mit Baldrian oder Minze beträufeln, eine Wellnessstation kaufen oder das Sofa nicht ganz an die Wand stellen und an der Rückseite etwas zum Kratzen befestigen.

Verschlissene Stellen

Wenn das Glattledersofa ziemlich verschlissen aussieht, kann ein Lederrefresher gute Dienste leisten. Diese Tönung gibt es in allen erdenklichen Farben. Nach der Reinigung des Sofas muss der schadhafte Bereich entfettet werden, damit die Tönung gut haften bleibt beziehungsweise ausreichend tief in das Gewebe eindringt. Danach werden raue Flächen mit einem Leder Schleifpad glattgeschliffen und die Farbtönung mit einem Schwamm kreisend aufgetragen. Zwischendurch werden die behandelten Stellen trockengefönt und dann nochmal bearbeitet. Es ist empfehlenswert, nach der Farbauffrischung noch mit einem Protector gegen Alterungsprozesse zu imprägnieren.

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