Menschen treten Pflastersteine mit Füßen – einer der Gründe, warum sie Schmutz ansetzen. Hauseigentümer nehmen Hausmittel oder Steinreiniger zur Hand, um das Pflaster zu reinigen.
Dabei kommt es darauf an, dass das gewählte Reinigungsmittel zur Art der Pflastersteine passt. Beim Säubern der Steine mit einem falschen Mittel drohen bleibende Schäden, die dem schönen Wohn- und Gartenambiente Steine in den Weg legen.
Pflastersteine reinigen – Unkraut entfernen leicht gemacht
Mindestens einmal im Jahr – bevor die Gartensaison startet – heißt es: Pflaster reinigen. Der Frühjahrsputz im Garten beginnt bei den Fugen zwischen den Steinen, in denen sich das Unkraut breitmacht.
Zwischen Pflastersteinen, die im Schatten liegen, wächst selbst im Winter Moos und Vogelmiere. An sonnigen Stellen gesellen sich im Frühjahr Löwenzahn und Gräser zur ungewollten Pflasterbegrünung.
Obwohl Moos sechsmal mehr Kohlenstoffdioxid als andere Pflanzen absorbiert und Löwenzahn hübsch gelb blüht – zwischen den Pflastersteinen hat beides nichts zu suchen. Damit es dem Unkraut an den Kragen geht, brauchen Hobbygärtner:
- Handhacke
- Fugenbürste
- Unkrautkratzer
Die drei Gartenwerkzeuge holen das unliebsame Grün samt Wurzel zwischen den Fugen hervor. Diese Art der Steinreinigung verhindert seine baldige Wiederkehr. Anders verhält es sich beim bloßen Herausreißen des Unkrauts. Dabei bleiben die Wurzeln in der Erde und das Unkraut wächst schnell nach.
Unkraut entfernen – geht das auch rückenschonend?
Unkraut zwischen Pflastersteinen zwingt Gärtner in die Knie. Anders sind Moos oder Löwenzahn schwer mit Drahtbürste oder Fugenkratzer zu entfernen. Zwar bietet der Handel inzwischen Unkrautkratzer mit Teleskopstiel an. Um das herausgekratzte Grün aufzulesen, heißt es dennoch: Auf die Knie gehen oder einen Bückling machen.
Das ersparen sich Gärtner, die dem Unkraut mit heißem Wasser zu Leibe rücken. Den unliebsamen Grünbewuchs damit übergießen und nach wenigen Minuten mit einem Besen abkehren.
Darüber hinaus ist der Gasbrenner des Gärtners Freund und Helfer, wenn es Unkräutern zwischen den Pflastersteinen an den Kragen gehen soll. Er erspart lästiges Bücken und vernichtet zuverlässig die Unkrautsamen. Allerdings setzt das Unkrautverbrennen viel Kohlenstoffdioxid frei.
Achtung: Keinesfalls mit Unkrautvernichter das Pflaster reinigen. Beim Einsatz von Herbiziden auf befestigten Flächen droht eine Geldbuße bis zu 50.000 Euro. |
Erneutem Unkraut vorbeugen – das können Sie tun
Bleibt das Unkraut trotz der Attacke mit Fugenbürste oder Gasbrenner stur stehen oder kommt rasch wieder? Das erneute Entfernen kostet Zeit und Nerven. Deshalb besser dem ungewollten Bewuchs vorbeugen und dabei Grün mit Grün bekämpfen. Das gelingt folgendermaßen:
- Sand und nährstoffarme Erde mit den Samen robuster Zierpflanzen mischen.
- Die Mischung in die Ritzen zwischen den Pflastersteinen geben, bis diese zu zwei Dritteln gefüllt sind.
- Wasser zum Angießen auf die Sandmischung schütten und abwarten.
Tipp: Zu den Pflanzen, die gut zwischen den Pflastersteinen gedeihen, gehören Veilchen, Sternmoos und Mauerpfeffer. |
Wie kann ich das Pflaster reinigen?
4.000 Schritte am Tag tragen zu einem gesunden Lebensstil bei. Führen diese über die Gartenwege, bleibt Schmutz auf den Pflastersteinen zurück. Mit Besen und Kehrschaufel beseitigen Gartenbesitzer den gröbsten Schmutz, bevor sie mit Hausmitteln das Pflaster gründlich reinigen.
Wasser und neutrale Seife
Natursteine reagieren auf Reinigungsmittel mit Basen und Säuren empfindlich. Deshalb besser zu warmem Wasser und einer milden Seife greifen und mit einer Handbürste mit festen Borsten schrubben.
Heißes Wasser und Soda
Beton gehört ebenfalls zu den säureempfindlichen Pflastersteinmaterialien. Als Hausmittel gegen hartnäckige Flecken eignet sich darum eine Mischung aus zehn Litern heißem Wasser und 100 Gramm Soda.
Mit einem Besen auf dem Pflaster verteilt, wirkt das Sodawasser mindestens fünf Stunden ein. Danach eine Dusche mit klarem Wasser, und das Betonpflaster ist fleckenfrei.
Cola
Gegen Moos oder Flechten auf dem Pflaster hilft Cola. Mit der enthaltenen Phosphorsäure bekämpft sie schonend den Grünbelag.
Dazu geben Hobbygärtner das koffeinhaltige Getränk auf einen Schwamm und reiben damit über die moosigen Flächen. Verschwindet das unliebsame Grün, mit klarem Wasser abspülen.
Keinesfalls Essig und Salz
Hartnäckiger Grünbelag verlockt dazu, die betroffenen Pflastersteine mit Essigmischungen oder Salzwasser zu behandeln. Das ist zwar wirksam, laut Pflanzenschutzgesetz jedoch verboten.
Einzige Ausnahme: Essig mit maximal sechs Prozent Essigsäure. Diesen dürfen Gärtner nutzen, um Einzelpflanzen auf Gehwegen, Bordsteinen oder Terrassen zu bekämpfen.
Tipp: Dampfreiniger und Hochdruckreiniger ausprobieren
Reichen Hausmittel nicht aus, um das Pflaster zu reinigen, greifen findige Gartenbesitzer zum Dampfreiniger. Mit heißem Wasserdampf und einem Besen lösen sie Grünbelag von den Steinen.
Gegen festgetretene Erde und Verfärbungen kommt alternativ ein Hochdruckreiniger zum Einsatz. Vorsicht: Nur auf Pflastersteinen, die dem hohen Wasserdruck schadlos standhalten, anwenden. Insbesondere „weiche“ Steine haben damit ihre Probleme.
Achtung: Imprägnierte Pflastersteine vertragen sich nicht mit Hochdruck abgeschossenem Wasser. Schließlich kann der Hochdruckreiniger die Steinversiegelung in Mitleidenschaft ziehen. Dadurch setzen sich Schmutz und Verfärbungen zukünftig schneller auf den Steinen ab. |
Gibt es spezielle Reinigungsmittel?
Wasser und Muskelkraft entfernen leichte Verschmutzungen auf Pflastersteinen. Gegen hartnäckige Flecken helfen biologisch abbaubare Reinigungsmittel. Natursteinreiniger und ein schonendes Steinöl säubern Granit, Sandstein und Marmor.
Moose, Flechten und andere Grünbeläge verschwinden von den Steinen mit einem geprüften und als sicher befundener Grünbelagsentferner. Da deren Biozide jedoch die Umwelt belasten, rät das Umweltbundesamt, nach chemiefreien Alternativen zu suchen.
Fazit
Das Pflaster reinigen ist eine der wichtigen Aufgaben, wenn Gartenbesitzer ihr Grundstück im Frühjahr auf Vordermann bringen. Gegen Flecken und Verfärbungen auf den Steinen helfen warmes Wasser und neutrale Seife. Unkrautkratzer, Handhacke und Gasbrenner machen dem Unkraut Beine. Damit auch Moose und Flechten verschwinden, sind Hausmittel wie Cola oder Spezialreiniger gefragt.