Bettwäsche-Material: Überblick & Tipps zur Auswahl

Jedes Bettwäsche-Material zeichnet sich durch besondere Eigenschaften aus. Foto: © kieferpix / stock adobe

Baumwolle, Mikrofaser oder doch lieber Lyocell – jedes Bettwäsche-Material zeichnet sich durch besondere Eigenschaften aus.

Während kühlende, luftdurchlässige Stoffe wie Leinen und Seide ideale Begleiter für heiße Sommernächte sind, punktet Flanell im Winter mit seiner flauschig-warmen Oberfläche. Ein Überblick über die verschiedenen Gewebearten hilft, die richtige Wahl zu treffen.

Warum das Material der Bettwäsche wichtig ist

Psychische und körperliche Erkrankungen, hormonelle Veränderungen oder Medikamente beeinflussen die Schlafqualität. Betroffene haben Probleme ein- oder durchzuschlafen. Sie wachen zu früh auf und können nicht mehr einschlafen. Andere leiden unter nächtlichen Schweißausbrüchen oder einer Hausstauballergie.

Tipp: Hypoallergene Stoffe wie Maulbeerseide, Bambus, Mikrofaser und Leinen eignen sich für Allergiker. Die glatten oder dicht-gewebten Fasern bieten Milben und Pilzsporen keine Angriffsfläche, um sich zu vermehren.

Nicht nur körperliche und seelische Beschwerden gehören zu den Schlafräubern; oft sind es äußere Ursachen wie Straßenlärm oder der schnarchende Partner. Zudem versetzen künstliche Lichtquellen den Körper in einen Wachzustand. Sie stören die Bildung des für den Einschlafprozess erforderlichen Melatonins. Daher haben Smartphone und TV nichts im Schlafzimmer zu suchen.

Entscheidend für einen erholsamen Schlaf ist die Temperatur der Schlafumgebung. Optimal sind Raumtemperaturen zwischen 14 und 18 Grad Celsius. Doch in heißen Sommernächten sind diese kaum erreichbar. In diesem Fall empfiehlt sich das geschickte Lüften der Wohnung.

Tipp: Das Bettwäsche-Material kann zu einem angenehmen Schlafklima beitragen. Wer nachts stark schwitzt, setzt auf atmungsaktive, temperaturregulierende Stoffe wie Lyocell und Perkal. Mako-Satin fühlt sich angenehm kühl auf der Haut an. Flanell spendet in kalten Winternächten Wärme. Weiche, anschmiegsame Jerseystoffe passen sich an jede Temperatur an – ideal zu jeder Jahreszeit.

Bei der Auswahl des Bettwäsche-Materials kommt es auch auf die Pflegeeigenschaften an. Mikrofaser, Renforcé und Seersucker trocknen schnell und sind knitterfrei. Baumwolle und Leinen knittern leicht. Hier kommt das Bügeleisen zum Einsatz. Allerdings tötet die Hitze Krankheitserreger wie Pilze, Viren oder Milben ab – ein Plus für Allergiker.

Tipp: Wer viel schwitzt oder nackt schläft, sollte die Bettwäsche jede Woche waschen. Sonst reicht es aus, die Bezüge aller vierzehn Tage zu tauschen.

Bettwäsche-Materialien im Überblick

Welches Bettwäsche-Material das richtige ist hängt von der Jahreszeit und den individuellen Bedürfnissen ab. Jede Gewebeart bringt verschiedene Eigenschaften und Vorteile mit:

  • Baumwolle: Das weiche, atmungsaktive Material nimmt viel Feuchtigkeit auf, ohne sich feucht anzufühlen. Es liegt angenehm auf der Haut. Dank seiner temperaturregulierenden Eigenschaften eignet sich Baumwolle für Frostbeulen und stark schwitzende Personen gleichermaßen. Der Stoff ist bei Allergikern beliebt, da Mikroorganismen hier wenig Angriffsfläche haben. Hohe Waschtemperaturen zwischen 60 und 90 Grad Celsius töten Pilze, Viren und Milben zuverlässig ab.
  • Mikrofaser: Hier kommen langlebige Kunstfasern zum Einsatz, die auch nach häufigem Waschen ihre Form und Farbe behalten. Die glatte, eng gewebte Oberfläche verhindert, dass sich Milben und Keime festsetzen. Dadurch eignet sich das Bettwäsche-Material für Allergiker. Da der wärmeregulierende, atmungsaktive Stoff nicht knittert, bleibt das Bügeleisen im Schrank. Doch Mikrofaser hat einen Nachteil: Bei jeder Wäsche gelangt Mikroplastik ins Abwasser.
  • Leinen: Das Naturgewebe aus Flachsfasern nimmt bis zu 20 Prozent seines Eigengewichts an Feuchtigkeit auf, ohne sich klamm anzufühlen. Dadurch eignet es sich für stark schwitzende Personen und tropische Sommernächte. Der antibakterielle Stoff fühlt sich zu Beginn etwas hart an. Jedoch wird es nach jeder Wäsche etwas weicher. Einziges Manko: Da das Gewebe knittert, bleibt das Bügeln nicht aus.
  • Seide: Der tierische Faserstoff passt sich der Körpertemperatur an. Er absorbiert Schweiß und leitet ihn von der Haut weg. Reine Seide ist hypoallergen. Sie besteht aus glatten Fasern, die es Milben und Bakterien schwer machen, sich festzusetzen. Der Stoff nimmt kaum Feuchtigkeit, Schmutz und Öl auf – Unreinheiten haben dadurch keine Chance.
  • Flanell: In kalten Winternächten speichern die dicht gewebten Fasern der Bettwäsche die Körperwärme und spenden wohlige Wärme. Die aufgeraute, anschmiegsame Oberfläche des dicken Baumwollstoffs fühlt sich kuschelig an. Der Stoff leitet Feuchtigkeit zügig nach außen, sodass kein Hitzestau entsteht. Er ist bei bis zu 60 Grad Celsius waschbar und knittert nicht.
  • Tencel (Lyocell): Der glatte, wärmeregulierende Stoff besteht aus Rohzellulose, die Hersteller aus schnell wachsenden Eichen-, Birken- oder Eukalyptusbäumen Er fühlt sich auf der Haut wie Seide an. Da es hypoallergen ist, eignet er sich für Allergiker und Personen, die zu Hautirritationen neigen. In der Nacht nimmt das atmungsaktive Bettwäsche-Material die Feuchtigkeit auf und leitet den Schweiß schnell nach außen. Da der Stoff kaum knittert und schnell trocknet, hält sich der Pflegeaufwand in Grenzen.
  • Bambus: Dieses seidig-weiche Material ist von Natur aus antiallergen und antibakteriell – perfekt für Personen mit Allergien oder empfindlicher Haut. Das atmungsaktive Gewebe hält die Temperatur konstant, nimmt Feuchtigkeit auf und leitet sie schnell ab – beste Schlafbedingungen für Männer und Frauen, die unter Nachtschweiß oder Hitzewallungen leiden.
  • Polyester (oder Mischgewebe): Bettwaren aus Synthetikfasern trocknen schnell, leiten die Feuchtigkeit zügig nach außen ab und sind strapazierfähig. Da sie widerstandsfähig gegen Verfärbungen und Verschleiß sind, bleiben sie lange Zeit schön. Milben und Co finden an den künstlichen, eng gewebten Fasern keinen Halt. Dadurch eignet sich das Bettwäsche-Material für Allergiker.
Nachhaltigkeitstipp: Naturfasern wie Tencel, Bambus und Bio-Baumwolle sind biologisch abbaubar und frei von schädlichen Chemikalien. Für den Anbau der Fasern sind weder Dünger noch Pestizide notwendig – das schont die Umwelt.

Fazit: Die richtige Bettwäsche für jeden Bedarf

Leichte, atmungsaktive Bettwäsche-Materialien eignen sich für den Sommer und wärmespeichernde Stoffe für den Winter. Aber auch die persönlichen Bedürfnisse sind ausschlaggebend bei der Auswahl. Wer nach einem Allrounder für das ganze Jahr sucht, greift zu Jersey. Der Stoff ist angenehm weich, saugfähig und erfordert kaum Pflege.