Verglichen mit den Strompreisen im Juli 2022, als der durchschnittliche Strompreis 37,34 Cent pro Kilowattstunde betrug, mussten Verbraucher im Jahr 2024 mit 40,84 Cent deutlich mehr bezahlen – so die BDEW-Strompreisanalyse. Die hohen Preise und der Umweltgedanke veranlassen vermehrt Menschen dazu, ihre Stromkosten zu senken. Wie dies im eigenen Haushalt gelingt, lesen Sie in diesem Beitrag.
Es lohnt sich: Balkonkraftwerk – weil die Sonne kein Geld verlangt
Stromkosten senken Haushalte, indem sie Energie nutzen, die die Natur umsonst liefert. Kommt eine Fotovoltaikanlage nicht infrage, besteht die Möglichkeit, auf ein Balkonkraftwerk zur umweltfreundlichen Energiegewinnung zu setzen.
Die Investition amortisiert sich innerhalb weniger Jahre. Sie eignet sich auch für Menschen, die zur Miete wohnen und einen Balkon besitzen. Wie hoch die Ersparnis ist, hängt von der Größe des Haushalts und von der Anzahl und Größe der Solarmodule ab. Für einen Singlehaushalt reicht ein einziges Solarmodul; für Familien empfehlen Fachleute mindestens zwei.
Mit diesen Tipps senken Sie die Stromkosten deutlich
Der erste Weg, um Stromkosten zu senken, ist, die „Stromfresser“ im Haushalt zu identifizieren. Dies gelingt mit einem Strommessgerät, das es für weniger als 20 Euro (Stand Oktober 2024) im Handel zu kaufen gibt.
Energiefresser Kühlschrank und Tiefkühltruhe
Oft ist es ein alter, nicht energieeffizienter Kühlschrank, der die Stromkosten in die Höhe treibt und ausgetauscht gehört. Achten Sie darauf, den Nutzinhalt des Geräts ihren Bedürfnissen anzupassen. Schalten Sie nicht genutzte Zweitgeräte aus.
Zudem verbraucht ein Kühl- oder Gefriergerät weniger Strom, wenn die Temperaturen nicht tiefer liegen als die empfohlenen 7 Grad Celsius im Kühlschrank und –18 Grad Celsius in der Tiefkühltruhe. Kostenreduzierend wirkt sich ein Aufstellort fernab von Wärmequellen wie Herd und Heizkörper aus.
Weitere Stromspartipps für Kühlschrank und Gefriergerät:
- Stellen Sie nur kalte Speisen in den Kühlschrank.
- Schließen Sie die Türen von Kühlgeräten sofort wieder.
- Bei Eisansammlungen das Gerät sofort abtauen.
Stromkosten senken mit der Spülmaschine
Beladen Sie die Spülmaschine stets voll und meiden Sie Kurzprogramme. Diese verbrauchen mehr Wasser und mehr Strom, um das Geschirr in kurzer Zeit sauber zu bekommen. Dagegen sparen Sie mit Eco-Programmen Strom und Wasser ein. Diese nutzen Temperaturen von 45 bis 55 Grad Celsius, brauchen jedoch länger als ein Normalprogramm.
Beim Kochen und Backen Strom sparen
- Verwenden Sie beim Kochen und Braten Deckel, spart dies Strom und Zeit.
- Vitaminschonendes Dampfgaren verbraucht weniger Wasser, Strom und Zeit.
- Sparen Sie mit Umluft statt Ober- und Unterhitze 15 % Energie ein.
- Vorheizen verbraucht unnötig Strom.
- Nutzen Sie beim Backen und Kochen die Restwärme.
- Wasser mit dem Wasserkocher nur in benötigter Menge erhitzen.
- Statt Wasser auf dem Herd zu kochen, den Wasserkocher benutzen. Er benötigt weniger Energie als eine Herdplatte.
Stromkosten für Computer und Fernseher reduzieren
Computer und Laptops verbrauchen oft unnötig viel Strom. Nutzen Verbraucher die Energieoptionen in der Systemsteuerung, sinkt der Energieverbrauch um bis zu 90 Prozent. Ebenso lassen sich Helligkeit und Kontrast des Bildschirms bei Fernsehern verringern.
Stand-by kostet unnötig Strom
Fortlaufend Strom verbrauchen Geräte im Bereitschaftsmodus (Stand-by-Modus). Dafür infrage kommen Kaffeeautomaten, Espressomaschinen, Deckenfluter sowie Receiver, Sprachassistenten, Spielekonsolen, Computer und Laptops.
Verbinden Sie diese zum Einsparen von Stromkosten mit abschaltbaren Steckdosenleisten und schalten sie diese in der Nacht oder zu Zeiten ihrer Abwesenheit aus. Für schwer zugängliche Stellen eignen sich Funksteckdosen.
LEDs für einen geringen Stromverbrauch
Kosten sparend wirkt sich die Wahl des Leuchtmittels aus. Dabei gilt, dass Halogen- und Glühlampen mehr Strom verbrauchen als LEDs. Bis zu 300 Kilowattstunden jährlich sparen Haushalte, die auf moderne Leuchtmittel setzen.
Tipp: Mit Solarleuchten für innen und außen erhalten Sie schönes Licht zum Nulltarif für 8 bis 10 Stunden. |
Stromspartipps fürs Waschen und Trocknen
Geräte mit hohem Energieverbrauch sind die Waschmaschine und der Trockner. Doch auch hier lassen sich Kosten einsparen.
Nutzen Sie Ökoprogramme
Fast jede moderne Waschmaschine besitzt ein oder mehrere Spar- oder Ökoprogramme. Nutzen Sie diese, sparen Sie Wasser und Strom. Der Nachteil: Die Programme brauchen mehr Zeit. Um Stromkosten zu senken, beladen Sie die Geräte voll.
Bei der Wäsche reduzieren Luft und Sonne den Stromverbrauch. Denn diese trocknen Ihre Wäsche kostenlos – und abhängig von der Wetterlage ebenso schnell wie der Trockner.
Sind Neuanschaffungen notwendig, verzichten Sie auf ineffiziente B- und C-Geräte. Zu empfehlen sind Elektrogeräte der Energieklasse A.
Tipp: Hängen Sie im Sommer feuchte Handtücher und Bettlaken im Türrahmen auf. Durch die Verdunstungskälte bleiben Ihre Zimmer kühl, ohne mit der Klimaanlage Strom zu verbrauchen. Für die Luftkühlung durch Verdunstungskälte eignen sich zudem großblättrige Zimmerpflanzen wie Gummibaum, Zimmeraralie, Monstera und Bogenhanf. |
Ist Heißwaschen in modernen Zeiten noch notwendig?
Heißprogramme erübrigen sich dank moderner Waschmittel. Stark verschmutzte Wäsche bekommen Sie mit 60 Grad Waschtemperatur sauber. Bei normal verschmutzter Wäsche reichen 20 bis 40 Grad Celsius aus und eine Vorwäsche ist selten nötig. Bedenken Sie, dass eine 60-Grad-Wäsche um 50 % mehr Energie verbraucht als das 40-Grad-Programm.
Fazit: Umdenken hilft beim Stromsparen
Stromkosten senken Verbraucher, indem sie zunächst kleine und große „Stromfresser“ identifizieren und umweltfreundliche Energien nutzen. Durch gemeinsames Umdenken und Handeln lassen sich in einem Haushalt viele Kilowattstunden Strom einsparen.